Der Ironman 70.3 wurde zu einem Festtag der steirischen Triathleten. Mit Christoph Schlagbauer und Eva Berger sicherten sich zwei heimische Athleten nicht nur den Sieg bei der Premiere, sondern auch noch die steirischen Meistertitel über die Mitteldistanz. Während Schlagbauer schon bald nach dem Wechsel auf das Rad die Führung übernommen hatte, musste Berger sich lange gedulden. Die Obersteirerin lieferte eine solide Leistung auf der Laufstrecke ab und kam so der führenden Deutschen Lena Brunkhorst immer näher. "Das war einfach unglaublich, ein beinhartes Rennen. Beim Laufen habe ich einfach alles gegeben und 300 Meter vor dem Ziel ist es sich dann ausgegangen", sagt sie. Auf dem dritten Platz landete die Australierin Tani Burge.
Bei den Herren war das Rennen um die Plätze spannend bis zum Ende. Erst in der Sporgasse rang Florian Kandutsch seinen Vereinskollegen Christian Haas doch noch läuferisch nieder und wurde Zweiter. Die Enttäuschung war Haas anfänglich anzumerken, doch immerhin durfte er sich mit dem offiziellen Tagessieg ein wenig trösten. Denn Schlagbauer und Kandutsch waren als Profis am Start und werden daher "nur" in der steirischen Meisterschaft gewertet. Der Ironman 70.3 in Graz wird nämlich als "Age-Group"-Rennen (Altersklassen-Rennen) ausgetragen.
"Das nehme ich so", sagte Haas, "ich muss zugeben, dass ich im Ziel geknickt war, weil ich auf den letzten drei, viel Kilometern eingegangen bin. Ich kann mir noch nicht erklären warum, aber sonst war es ein super Rennen. Die Stimmung war mega und ich hoffe, das Rennen gibt es in Zukunft auch." Die Plätze zwei und drei des Bewerbes gingen übrigens an Julian Hegel und Christian Weißenbacher.
Bei der Premiere wurden nach den Einzelstartern auch die Staffeln ins Rennen gelassen und da zeigte ein Herren-Trio ganz groß auf. Das Team Personal Peak powered by Opel Hermann siegte in sehenswerten 3:42:35 Stunden. Mit Jan Alb ging eine der größten steirischen Nachwuchshoffnungen ins Wasser und er setzte sich sogar gegen seine Trainerin und Olympiaschwimmerin Jördis Steinegger durch. Alb übergab an Martin Schöffmann. Der Ex-Raprofi brannte ein Stundenmittel von 45,2 Kilometern in den Asphalt und benötigte für die 90 Kilometer 1:59:29 Minuten. Mit Vinzenz Kumpusch hatte die Mannschaft dann einen hervorragenden Läufer in ihren Reihen und der lief den Sieg mit einem Halbmarathon in 1:10:53 Minuten nach Hause.
Steinegger absolvierte den Ironman übrigens zusammen mit Gemeinderat Peter Stöckler und Stadtrat Kurt Hohensinner. Der hatte auch als versierter Läufer mit der Hitze zu kämpfen. "Wir hatten ja als Ziel ausgegeben, einfach durchzukommen", sagte Hohensinner, "aber ich muss zugeben, dass ich bei so einer Hitze noch nie einen Halbmarathon gelaufen bin. Da bekommt man schon eine ordentliche 'Zeitwatschn'. Aber diese Veranstaltung ist so toll für Graz - wirtschaftlich, touristisch und vor allem sportlich. Mitten drin zu sein, war einfach nur ein unglaubliches Erlebnis."
Eva Berger im Ziel