Die zweifache Grand-Slam-Siegerin Simona Halep muss bis 7. Oktober 2026 zuschauen. Die rumänische Ex-Weltranglistenerste wurde nach einem langen Verfahren nun von einem unabhängigen Gericht wegen eines Dopingvergehens rückwirkend für vier Jahre gesperrt. Damit steht auch eine Fortsetzung der Karriere der zweifachen Grand-Slam-Siegerin infrage. Berufung wurde von ihr bereits eingelegt.
Halep war bei den US Open 2022 positiv auf die Substanz Roxadustat getestet worden. Diese Substanz, die bei Blutarmut zum Einsatz kommt, soll die roten Blutkörperchen vermehren und damit eine ähnliche Wirkung wie EPO haben. Zu dem positiven Test kam auch eine Unstimmigkeit im Blutpass der Rumänin, wie die Internationale Agentur für Integrität im Tennis (ITIA) in einer Aussendung erklärte.
Das lange Warten auf ein Urteil
Dem Urteil war ein extrem langes Verfahren vorausgegangen. Die Anhörung von Halep selbst war dreimal um einen weiteren Monat verschoben worden. Ende Juni dieses Jahres gab es dann eine Verhandlung, das Urteil wurde nun am Montag, dem 11. September, gefällt. Die Begründung Haleps, dass sie wohl ein verunreinigtes Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen habe, akzeptierte das Gericht. Allerdings hätte dieses nicht zu der Konzentration in der positiven Probe führen können, die nachgewiesen wurde.
Zudem wären drei unabhängige Experten zu dem Schluss gekommen, dass "aller Voraussicht nach Doping" die Ursache und Erklärung für die Abweichungen in Haleps Blutpass gewesen sei. Halep, die bereits seit elf Monaten (dem 7. Oktober 2022) kein Spiel auf der Tour mehr bestritten hat, wurde demnach für vier Jahre und bis Oktober 2026 gesperrt. "Nach einem komplexen und gründlichen Verfahren begrüßen wir die Entscheidung des unabhängigen Gerichts. Die Beweislast aus den Proben und dem Blutpass hat letztlich den Ausschlag gegeben", sagte Karen Moorhouse, CEO der ITIA.
Um zu unterstreichen, dass man sich die Entscheidung nicht einfach gemacht habe, gab die ITIA auch an, dass Halep vier Experten zu ihrer Entlastung hatte aussagen lassen, andererseits vier Ärzte bzw. Experten der ITIA darlegten, warum sie von Doping ausgehen. Rund 8000 Seiten Beweise wissenschaftlicher und anderer Art lagen dem Gericht am Ende vor.