Wir schreiben das Jahr 2020: Im Endspiel der US Open bezwingt Dominic Thiem seinen Freund Alexander Zverev in einem Fünfsatzthriller und gewinnt seinen ersten und bislang einzigen Grand-Slam-Titel. Gleichzeitig der größte Sieg des Österreichers in seiner Karriere und eine der bittersten Niederlagen des Hamburgers, wenn auch nicht die bitterste, wie Zverev beim Podcast "Einfach mal Luppen" von Fußballstar Toni Kroos verriet: "Das Match, das mir am meisten weh tut, war das French-Open-Halbfinale 2022 gegen Rafael Nadal. Da hatte ich Chancen, das Match zu gewinnen. Ich habe da mehr verpasst, als beim US-Open-Finale. Ich hätte da mein erstes Grand-Slam-Turnier gewinnen und die Nummer eins der Welt werden können", sagte der 26-Jährige, der sich in diesem Match eine schwere Knöchelverletzung zugezogen hatte.

Während es der Deutsche relativ schnell geschafft hat, sich wieder in der Weltspitze zu etablieren, befindet sich der Lichtenwörther nach seiner Handgelenksverletzung im Juni 2021 immer noch nicht in alter Form. Vergleiche zwischen den beiden wollte Zverev aber nicht zulassen: "Der große Unterschied ist, dass Dominic vor der Verletzung schon andere Probleme hatte. Er hat ja quasi Depressionen gehabt, was er auch offen und ehrlich gesagt hat. Er hat sich verletzt, weil sein Körper nicht mehr in dieser sportlichen Leistungsphase war. Ich habe mich verletzt, weil ich mit 90 Kilo auf meinen Fuß gesprungen bin und er, weil er in die andere Richtung geschaut hat. Das ist der große Unterschied."

Und weiter führte Zverev, der heute Nacht im Viertelfinale der US Open auf Carlos Alcarz trifft, aus: "Ich glaube, dass Dominic einfach sein Lebensziel erreicht hat. So ein Grand Slam zu gewinnen, ist, wie wenn du im Fußball die Weltmeisterschaft oder die Champions League gewinnst. Wenn du 28 Jahre deines Lebens darauf hingearbeitet hast und das dann erreicht hast … Manche Spieler sind dadurch noch motivierter, andere Spieler stellen sich die Frage: ‚Und was kommt jetzt?‘ Du hast dein Ziel erreicht und verstehst nicht, was jetzt weiter passieren soll. Das ist eher bei ihm der Fall."

Moritz Thiem widerspricht Zverev

Dominic Thiems Bruder und Manager Moritz Thiem reagierte auf Kurier-Nachfrage auf dieses Thema genervt: "Wurde aber auch schon 1000 Mal von euch nachgefragt und von Dominic erklärt, ich glaube Dominic hat oft genug eine Antwort drauf gegeben, dass das nicht stimmt, und hat die Situation erläutert, da muss man jetzt nicht nochmal drauf eingehen."(sic)