Auch im fünften Challenger-Finale in diesem Jahr hat Sebastian Ofner kein Happy End erlebt. Der 27-jährige Steirer musste sich am Samstag im Endspiel des mit 145.000 Euro dotierten Rasen-Turniers dem Australier Jason Kubler mit 4:6, 4:6 geschlagen geben. Der Sieger des Turniers erhält traditionell eine Wildcard für Wimbledon, doch Kubler war für das Turnier bereits qualifiziert. Daher endete der Tag noch gut: Ofner die Wildcard zugesprochen.
"Ich habe mich mega gefreut, als ich die Nachricht bekommen habe", meldete Ofner aus dem Zug nach London. "Den hatte ich schon vor dem Finale gebucht, weil ich ja ab Montag Qualifikation spielen hätte müssen", erklärte der Steirer. "Dass ich die Wild Card aber jetzt habe, ist einfach unglaublich für mich."
Für Ofner, der sein mit Abstand bestes Jahr auf der Tour absolviert, natürlich eine doppelt bittere Niederlage. Er verlor damit auch sein insgesamt fünftes Challenger-Finale allein in diesem Jahr nach Teneriffa, Antalya, Zadar und Prag. Das Positive: Ofner verbessert sich aber im Ranking schon in die Top 70. Und: "Das war mein erstes Turnier nach den French Open", merkte er an. Da war er ja sensationell ins Achtelfinale gestürmt. "Und dass es gleich so gut geht, gibt mir Mut."
Ofner hatte im ersten Satz mit einem Doppelfehler zum 3:4 das erste Break des Finales zulassen müssen und geriet mit 3:5 in Rückstand. Im Anschluss wehrte in einem langen Aufschlag-Spiel drei Satzbälle ab und verkürzte auf 4:5. Kubler servierte dann aber zum 6:4 aus. Im zweiten Satz bedeutete ein früher Serviceverlust zum 1:2 letztlich die Entscheidung, Ofner konnte diesen Rückstand nicht mehr aufholen. "Ich habe ein o.k.-Match gespielt, Kubler war einfach besser an diesem Tag", analysierte Ofner, "ich hatte das Gefühl, dass ich bei den Returns mehr machen muss, den Ball nicht einfach nur reinspielen darf. Aber da habe ich dann oft übertrieben", sagte er.
Ofner hat in Ilkley 75 ATP-Zähler und 11.570 Euro Preisgeld geholt. Auf seinen insgesamt vierten Challenger-Titel nach Astana (2018), Puerto Vallarta (2019) und Prag (2022) muss er dennoch weiter warten.