Holger Rune hat seinen Titel beim Münchner ATP-Turnier nach der Abwehr von vier Matchbällen verteidigt und einen Monat vor den French Open das nächste Rufzeichen auf Sand gesetzt. In einer Neuauflage des Vorjahresfinales setzte sich der 19-jährige Däne am Sonntag in einem wahren Sandplatz-Krimi 6:4, 1:6, 7:6(3) gegen den Niederländer Botic van de Zandschulp durch. Für Rune war es der vierte Turniersieg seiner Karriere.
Im Entscheidungssatz hatte Rune beim Stand von 2:5 und 5:6 jeweils zwei Matchbälle abgewehrt, bevor er schließlich nach 2:52 Stunden seinen ersten Matchball verwandelte. Eine Woche nach seiner Endspiel-Niederlage in Monte Carlo zeigte der Teenager auf dem voll besetzten Center Court eine durchwachsene Leistung, hatte Probleme an der Schulter sowie am rechten Knöchel, durfte aber am Ende noch jubeln.
In Barcelona setzte sich ebenfalls der Favorit durch, allerdings weit klarer. Auch beim ATP-500-Turnier holte der Vorjahressieger, der topgesetzte Spanier Carlos Alcaraz, erneut den Titel. Der immer noch erst 19-jährige Alcaraz fertigte am Sonntag den Griechen Stefanos Tsitsipas in 78 Minuten mit 6:3, 6:4 ab. Es ist bereits der neunte Titel seiner Karriere, der erste, den er erfolgreich verteidigt hat. Und das ohne Satzverlust. Alcaraz hält nun bei einer Saisonbilanz von 23:2-Siegen, es ist sein dritter Titel 2023 nach Buenos Aires und Indian Wells. In dieser Form wird er für die French Open ganz oben im Favoritenkreis stehen.
"Die Trophäe hier vor meiner Familie und Freunden zu heben, ist unglaublich", meinte Alcaraz noch auf dem Platz. "Auf diesem Level zu spielen, ist sehr erfüllend für mich." Er wollte ganz relaxed auf den Platz gehen und es einfach genießen und das ist dem Noch-Teenager, der am 5. Mai 20 Jahre jung wird, perfekt gelungen. Nach der Siegerehrung erfolgte der bei diesem ATP-500-Turnier traditionelle Sprung des Champions in den Pool, Seite an Seite mit den Ballkindern. 2019 hatte dies auch Dominic Thiem nach glatten Siegen über Rafael Nadal (Halbfinale) und Daniil Medwedew (Finale) erlebt.
In Stuttgart hat Iga Swiatek ebenfalls zum zweiten Mal in Folge den Titel geholt. Die polnische Weltranglistenerste setzte sich wie im Vorjahr im Endspiel gegen Aryna Sabalenka aus Belarus durch und feierte einen weitgehend ungefährdeten 6:3, 6:4-Sieg. Die 21-jährige Swiatek verwandelte nach 1:50 Stunden ihren ersten Matchball. Für die 24-jährige Sabalenka, diesjährige Australian-Open-Siegerin, war es die dritte Final-Niederlage in Stuttgart in Serie.
Nicht den erwarteten Sieger gab es beim ATP-250-Turnier in Banja Luka. Nach dem frühen Aus von Topfavorit Novak Đoković sprang sein Landsmann Dušan Lajović in die Bresche und besiegte im Endspiel überraschend den als Nummer zwei gesetzten Russen Andrej Rublew mit 6:3, 4:6, 6:4. Ausgerechnet Lajović ist es auch gewesen, der im Viertelfinale den "Đoker" eliminierte.