Das österreichische Tennis-Duell beim ATP-Turnier in Estoril ist am Dienstag an Dominic Thiem gegangen. Der Niederösterreicher besiegte den Steirer Sebastian Ofner in Runde eins 3:6, 6:3, 6:4 und feierte damit seinen heuer zweiten Match-Erfolg. Im Head-to-Head auf der Tour erhöhte Thiem auf 3:0. Rund zweieinhalb Stunden später zog mit Jurij Rodionov ein weiterer Österreicher ins Achtelfinale ein. Der 23-Jährige gewann gegen den Spanier Albert Ramos-Vinolas 3:6, 6:1, 6:4.
Thiem wehrte mit dem Sieg Ofners Angriff auf die Nr.-1-Position in Tennis-Österreich ab, Rodionov bleibt diesbezüglich freilich weiter im Rennen. Aktuell liegt Rodionov als 120. neun Plätze hinter dem US-Open-Gewinner 2020. Die beiden könnten in Estoril erst im Finale aufeinandertreffen, vorerst geht es aber jeweils am Donnerstag um den Einzug ins Viertelfinale. Thiem trifft dabei erstmals auf den US-Amerikaner Ben Shelton, Rodionov auf Miomir Kecmanovic - der Serbe führt im Head-to-Heas 1:0.
"Es war alles andere als einfach, weil ich Ofi und ich in- und auswendig kennen. Wir sind über die letzten Jahre auch Freunde geworden, das ist nie einfach", sagte Thiem nach der 2:05-Std.-Partie. Er habe von Anfang an ein ganz gutes Gefühl gehabt. "Vor allem, wie schnell meine Schläge waren, und was sie angerichtet haben. Aber im ersten Satz habe ich zu viele Fehler gemacht. Die sind dann in den Sätzen zwei und drei weniger geworden. Für mich ist es ein wichtiger und schöner Sieg."
Ofner hatte den besseren Start
Ofner hatte den besseren Start. Vor gut gefüllten Tribünen gelangen dem 26-Jährigen Breaks zu einer 2:0- und 5:1-Führung. Thiem seinerseits ließ bei 0:2 drei Breakchancen ungenutzt. Er beging in diesem ersten Durchgang vier Doppelfehler. Der 29-Jährige bäumte sich zwar noch einmal auf, holte sich ein Break zurück, vergab dann aber Möglichkeiten auf das 4:5. So war das 0:1 in Sätzen fixiert.
In Satz zwei legte Ofner mit dem Break zum 1:0 nach, sah sich aber fortan einem beständigeren Gegner gegenüber. Thiem konterte zu einer 4:1-Führung und servierte danach zum Satzgleichstand aus. Die Partie hatte bis zu diesem Zeitpunkt an Niveau gewonnen. Zwei Breaks zu einer 3:0-Führung ebneten Thiem letztlich den Weg zu seinem ersten Sieg seit Mitte Februar, der von Thiems Vater Wolfgang Thiem trainierte Ofner kam aus diesem Rückstand trotz einem sofortigen Rebreak nicht mehr ganz heraus.
Rodionov sah sich gegen den 35-jährigen Ramos-Vinolas mit einem 0:3-Rückstand konfrontiert, ließ in Satz eins alle seine fünf Breakchancen und damit die Möglichkeit zum Satzgewinn aus. Dafür trumpfte der Niederösterreicher im zweiten Durchgang auf, der Estoril-Sieger 2021 schrieb erst bei 0:5 an. Rodionov zeigte sich in manchen Belangen wie dem Service verbessert. In der Entscheidung nahm Österreichs Nummer zwei dem routinierten Iberer das Service zur 2:1-Führung entscheidend ab, siegte nach 2:21 Std.
Einen Auftakterfolg gab es auch für Alexander Erler/Lucas Miedler in Marrakesch. Die Doppelsieger von Wien und Acapulco setzten sich als Nummer drei eingestuft gegen den Chilenen Nicolas Jarry und den Venezolaner Luis David Martinez 7:5,6:3 durch.