Nichts deutete darauf hin, dass die alljährliche Generalversammlung des steirischen Tennisverbandes (STTV) Außergewöhnliches servieren würde. Die erste Überraschung gab es aber bereits vor dem ersten Aufschlag der Veranstaltung in den schmucken Räumlichkeiten von Hauptsponsor Raiffeisen in Raaba, als STTV-Geschäftsführer Stefan Schuh verkündete, mit Mai aus dem Verband zu scheiden. Wer ihm folgt, ist noch nicht bekannt.
STTV-Präsidentin Barbara Muhr spulte anschließend mit Unterstützung ihres 19-köpfigen Vorstands die einzelnen Tagesordnungspunkte ab, ehe die Versammlung bei Punkt sechs plötzlich ins Stocken geriet. So stellte der Vorstand den Antrag auf Erhöhung der Lizenz- und Mitgliedsgebühren (pro Verein statt bisher 350 ab 2024 je 400 Euro). Nun machte sich im mit mehr als 350 Mitgliedern gefüllten Saal eine erste Unruhe breit. Es kam zu mehreren Wortmeldungen, welche die Preissteigerung infrage stellten (es wäre die erste Indexanpassung seit zehn Jahren gewesen), und schlussendlich zur Abstimmung, in der der Antrag abgeschmettert wurde.
"Werden ein paar Projekte herunterfahren müssen"
Muhr nahm es zumindest nach Außen hin mit Humor, sprach von einer klaren Zweisatzniederlage für den Vorstand, fügte dann jedoch hinzu: "Die Stimme des Volkes hat entschieden. Jetzt werden wir eben ein paar Projekte herunterfahren müssen."
Nachdem die Tagesordnung abgearbeitet war, wurde das Tennis-Highlight des heurigen Jahres in der Steiermark schlechthin vorgestellt. So geht vom 17. bis 24. September in Bad Waltersdorf mit den Layjet Open erstmals wieder ein Challenger-Turnier in der grünen Mark über die Bühne. Und Turnierdirektor Peter Westner ließ dabei mit der Verpflichtung von Dominic Thiem aufhorchen. Doch der ehemalige US-Open-Triumphator soll nicht der einzige Grand-Slam-Sieger sein, der sich in der Oststeiermark ein Stelldichein gibt. So bastelt Westner auch an der Verpflichtung des Schweizer Altstars Stan Wawrinka.