Österreichs Davis-Cup-Team hat nach einem Aufbäumen das "Wunder von Rijeka" nicht geschafft. Nach dem Doppelpunkt zum 1:2 durch Alexander Erler und Lucas Miedler musste sich Ex-US-Open-Sieger Dominic Thiem am Sonntag in Rijeka im Spitzenduell mit Borna Coric nach starkem ersten Satz mit 6:7(3),2:6 geschlagen geben. Damit haben die Kroaten den nötigen dritten Punkt zum Sieg und Aufstieg in die Gruppenphase geschafft.
Die Truppe von Kapitän Jürgen Melzer hat hingegen den erhofften zweiten Einzug in die Gruppenphase der Weltgruppe nach 2021 in Rijeka verpasst. Nach den Einzel-Niederlagen von Dennis Novak und Dominic Thiem am Vortag war die Ausgangslage aber auch schon fast aussichtslos gewesen. Einen 0:2-Rückstand hat Österreich im Davis Cup damit auch weiterhin noch nie aufgeholt.
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Österreich muss damit wie im Vorjahr Mitte September um den Verbleib in der Weltgruppe spielen. Die Auslosung dafür erfolgt am Donnerstag (12.00 Uhr) in London.
Im ersten Match des Tages hatten die Wien-Doppel-Sieger Erler/Miedler mit einem Außenseiter-Erfolg nach einem 1:50-Stunden-Krimi gegen Ivan Dodig/Nikola Mektic den Punkt für Österreich geholt. Sie besiegten das höher eingestufte Duo mit 6:3,7:6(11).
Das "Wunder von Rijeka" blieb aus
Erler/Miedler nutzten in einem dramatischen zweiten Durchgang erst den fünften Matchball und wehrten selbst drei Satzbälle der Gastgeber ab. "Es ist unser erster Sieg über einen Top-Ten-Mann, weil Mektic ist ja Nummer 8. Klar, die Siege in Kitzbühel und Wien waren auch mega, aber das ist schon sehr weit oben", freute sich Erler.
Miedler hatte nach dem 0:2 am Vortag selbst Kapitän Jürgen Melzer beeindruckt, weil er positive Stimmung verbreitet hatte. "Ja, ich habe es gestern gesagt, wir sind zwar 2:0 hinten, aber im Prinzip ändert sich nichts, wir müssen noch immer drei Matches gewinnen. Wenn du nicht dran glaubst, hätten wir es nicht spielen brauchen."
Noch vor dem ersten Ballwechsel von Thiem gegen den Weltranglisten-23. Coric sollte der Spirit weiter oben gehalten werden. "Wir haben den Domi im Team, der ist Grand-Slam-Sieger. Wir glauben einfach alle daran, dass wir das noch schaffen können", hoffte der Tullner weiter auf das "Wunder von Rijeka". Doch dazu kam es trotz einer im ersten Satz starken Leistung von Thiem gegen Coric nicht mehr. Der Kroate glich im Head-to-Head mit Thiem damit auf 3:3 aus.
Österreichs Männer müssen damit wie so oft in der Vergangenheit im Herbst um den Verbleib in der Weltgruppe kämpfen. Im Vorjahr war dies – auch mit Losglück – mit einem 4:0-Heimsieg in Tulln über Pakistan gelungen. Es ist die Fortsetzung einer langen Geschichte im Davis Cup, als die rot-weiß-rote Mannschaft auch zu Zeiten von Thomas Muster, Horst Skoff, Jürgen Melzer, Stefan Koubek und Co. immer wieder zwischen der ersten und zweiten Klasse pendelte.
Österreich war mit einem 5:0-Heimsieg in Großbritannien erstmals 1988 in die Weltgruppe aufgestiegen. Den bisher größten Erfolg feierte die ÖTV-Equipe 1990 mit dem Halbfinal-Einzug und dem legendären Davis Cup im Prater, als gegen die USA nur ein Satz zum Finaleinzug gefehlt hat. Horst Skoff hatte damals gegen Michael Chang eine 2:0-Satzführung noch vergeben.