"Ich bin hier, um meinen Sohn zu unterstützen. Ich hatte nicht die Absicht, solche Schlagzeilen oder Störungen zu verursachen", sagte Srdjan Djokovic in einer Stellungnahme, die unter anderem die australische Zeitung "The Age" veröffentlichte.
"Damit das Halbfinale heute Abend weder für meinen Sohn noch für den anderen Spieler gestört wird, habe ich entschieden, es zu Hause anzuschauen", sagte der Vater des serbischen Stars, der im Duell mit dem US-Amerikaner Tommy Paul den Finaleinzug perfekt machte.
Kommentar von Alexander Tagger
Video sorgte für Aufsehen
Am Donnerstag hatte ein Video im Internet für Aufsehen gesorgt, in dem zu sehen war, wie Srdjan Djokovic im Melbourne Park mit anderen Personen hinter einer russischen Flagge mit einem Porträt von Russlands Präsident Wladimir Putin posiert. Neben ihm steht ein Mann mit einem T-Shirt, auf dem das Zeichen "Z" zu sehen ist, das als Symbol der Unterstützung für Russland einschließlich der Invasion in der Ukraine gilt. Das Video wurde in einem Youtube-Kanal veröffentlicht und soll nach Djokovics Viertelfinalsieg gegen den Russen Andrej Rublew am Mittwoch aufgenommen worden sein.
"Ich hatte nicht die Absicht, in diese Sache verwickelt zu werden", sagte Srdjan Djokovic zum Vorfall. Er habe lediglich mit den Fans feiern und Bilder machen wollen. Er betonte, er würde sich "nur Frieden wünschen", da seine Familie "die Schrecken des Krieges" auch durchlebt habe.
Die Veranstalter der Australian Open hatten die Spieler und ihre Teams nach dem Vorfall nochmals auf das Verbot von bestimmten Flaggen und Symbolen hingewiesen. Es wurden aber auch Stimmen laut, die ein Turnier-Verbot für Srdjan Djokovic gefordert hatten.
Novak Djokovic verteidigt Vater Srdjan
Nach seinem Finaleinzug äußerte sich auch Sohn Novak zur Causa. "Natürlich ist es für mich nicht angenehm", sagte Djokovic auch mit Blick auf den Einreise-Wirbel wegen einer fehlenden Corona-Impfung vor einem Jahr: "Es ist nichts, was ich will oder brauche." Doch der Serbe verteidigte seinen Vater vehement: Die Situation sei wegen einer "Missinterpretation eskaliert", sein Vater "von den Leuten missbraucht" worden. "Ich kann ihm deswegen nicht böse sein." Der 21-malige Grand-Slam-Turniersieger stellte klar: "Wir sind gegen den Krieg." Sein Vater, seine Familie und er selbst hätten "während der 90er-Jahre mehrere Kriege durchgemacht".
Djokovic sagte, er hätte seinen Vater in seinem insgesamt 33. Grand-Slam-Finale "gerne wieder dabei". Bei seiner Rekord-Mission kann ihn nur noch Tsitsipas stoppen.