Tennis-Star Novak Djokovic ist weiter im Rennen um seinen 22. Grand-Slam-Turniersieg. Der am linken Oberschenkel angeschlagene Serbe fertigte den Australier Alex de Minaur am Montag im Achtelfinale der Australian Open mit 6:2, 6:1, 6:2 ab. Der neunfache Melbourne-Sieger präsentierte sich dabei in bester Form. In der Runde der letzten acht wartet auf Djokovic der Russe Andrej Rublew, der einen Krimi gegen den Dänen Holger Rune 6:3, 3:6, 6:3, 4:6, 7:6(11:9) gewann.
Lokalmatador De Minaur konnte nur in der Anfangsphase dagegenhalten, nach einem Zu-Null-Break auf 4:2 und einem weiteren Game ohne Punktverlust für Djokovic zum 5:2 stand die Nummer 22 des Turniers auf verlorenem Posten. Nach 35 Minuten verwertete der ehemalige Ranglistenerste seinen ersten Satzball. Danach zog er schnell wieder auf 4:0 davon und behielt, diesmal nach 40 Minuten, mit 6:1 die Oberhand. In dieser Tonart ging es auch im dritten Satz weiter, wo es nach einem Doppelbreak gleich einmal 3:0 stand. Der 23-Jährige konnte bei 1:5 einen Matchball abwehren, danach servierte Djokovic aber nach nur 2:06 Stunden aus.
"Ich wollte die Partie unbedingt schnell gewinnen, das war mein Ziel, weil ich mit einigen Umständen kämpfen muss, die gar nichts mit dem Platz zu tun haben", sagte Djokovic. Verletzungstechnisch habe er aber diesmal keine Probleme gehabt. "Man hat nichts gemerkt und ich habe nichts gespürt", war der Serbe zufrieden. Er müsse allen danken, die ihm in dieser schwierigen Phase geholfen hätten. Leistungstechnisch war er mit seinem Auftritt vollauf zufrieden. "Es war das beste Match, dass ich in diesem Jahr bisher gespielt habe", betonte Djokovic.
Für den 92-fachen ATP-Turnier-Champion kommt es nun in seinem 13. Melbourne-Viertelfinale erst zum vierten Duell mit Rublew. 2021 und 2022 hatte der Serbe in der Gruppenphase der ATP Finals die Oberhand behalten, Rublew nur 2022 im Belgrad-Finale in drei Sätzen. Rublew ist im Melbourne Park auf Position fünf gesetzt, unmittelbar hinter Djokovic. Auch im Ranking sind die beiden Akteure mit den Position fünf bzw. sechs "Nachbarn". Rublew kämpft erst zum zweiten Mal nach 2021 in Melbourne um den Halbfinaleinzug, damals hatte er gegen Daniil Medwedew in drei Sätzen verloren.
Rublew kämpfte Rune nieder, dank eines tollen Comeback im Entscheidungsdurchgang. "Ich glaube, ich habe noch nie so ein Comeback in einem Match hingelegt. Deshalb ist der Sieg auch so besonders für mich, noch dazu bei so einem speziellen Turnier", resümierte der Russe. Die Partie sei keine Achterbahnfahrt gewesen. "Das ist, als ob dir einer eine Waffe an den Kopf legt. Achterbahnfahren ist leichter", so Rublew schmunzelnd. Er sei einfach nur glücklich, das Match gewonnen zu haben. "Ich zittere immer noch."
Der 25-Jährige lag im fünften Satz schon 2:5 hinten und rettete sich nach Abwehr von zwei Matchbällen ins Match-Tiebreak, wo er wieder schnell mit 1:5 hinten lag. Rublew zog dann aber auf 9:7 davon, ehe Rune zwei Matchbälle noch abwehren konnte, auch da sein Gegner eine Volleychance leichtfertig ungenutzt ließ. Bei der dritten Möglichkeit war dann das nötige Glück bei einem Netzroller auf der Seite des Russen. "Beim Matchball war ich sicher, der fällt zurück auf meine Hälfte. Ich kann gar nicht sagen, wie der rübergekullert ist", sagte Rublew nach der 3:37-Stunden-Partie.
Bei den Frauen kam für Caroline Garcia das Aus. Die auf Position vier eingestufte Französin zog gegen die Polin Magda Linette mit 6:7(3), 4:6 den Kürzeren. Auf Linette wartet im Viertelfinale die tschechische Ex-Weltranglistenerste Karolina Pliskova, die die Chinesin Zhang Shuai mit 6:0, 6:4 bezwang.
Den Aufstieg schaffte auch die Weißrussin Aryna Sabalenka mit einem 7:5,6:2 gegen die Schweizer Olympiasiegerin Belinda Bencic. Als nächste Hürde wartet die Kroatin Donna Vekic, die den Erfolgslauf von Linda Fruhvirtova mit einem 6:2, 1:6, 6:3 beendete. Die 17-jährige Tschechin wäre bei einem Erfolg zur jüngsten Melbourne-Viertelfinalistin seit 25 Jahren aufgestiegen.