Der Djoker ist motiviert wie eh und je. Ob es das Rekordpreisgeld von 4,7 Millionen Dollar ist, das er für seinen Sieg bei den ATP-Finals eingestreift hatte, ist nicht überliefert. Der Hunger des 35-Jährigen nach weiteren Triumphen ist jedenfalls auch nach seinem sechsten Erfolg bei der traditionellen ATP-Schlussveranstaltung nicht gestillt. "An Motivation mangelt es mir derzeit wirklich nicht", sagte der langjährige Branchenprimus nach dem 7:5-, 6:3-Finalsieg über Casper Ruud (NOR), der das Jahr als Dritter abschließt. Der 35-Jährige ist mit seinem Erfolg übrigens der älteste Spieler, der das Saisonfinale gewonnen hat.
Obwohl er heuer nur bei einem Grand-Slam-Turnier angeschrieben hat, verbesserte er sich in der Weltrangliste um drei Ränge auf Position zwei. Exakt 2000 Punkte fehlen ihm auf den Führenden Carlos Alcaraz – so viel gibt es für einen Grand-Slam-Sieg.
Zur Erinnerung: In Australien und bei den US Open durfte er als nicht gegen Covid-19-Geimpfter nicht mitspielen, in Wimbledon hat er zwar gewonnen, dort gab es aber keine Punkte. Blieben bei den vier größten Turnieren nur die 360 Punkte für das Viertelfinale in Paris.
Im nächsten Jahr will der Serbe also seine Jagd nach Rekorden fortsetzen. Nach dem 21. Grand-Slam-Sieg in Wimbledon will er Rafael Nadal, der bei 22 steht, wieder ein- und/oder überholen. In Australien darf er diesmal ja wieder dabei sein. "Es gibt keine Endzone für mich", nahm er eine Anleihe am American Football, "es gibt auch keine Gedanken oder Ideen darüber, wie ich meine Karriere einmal beenden werde." Geschichte zu schreiben in diesem Sport sei seine Motivation. Und natürlich ist auch die Rückkehr an die Ranglistenspitze, die er bisher schon 373 Wochen, also mehr als sieben Jahre, angeführt hat, ein Ziel.
Apropos Weltrangliste: Durch die Ergebnisse der vergangenen Woche ist Dominic Thiem auf Rang 106 zurückgefallen, auch in dieser Woche können ihn drei weitere Spieler der Challenger-Ebene überholen. Der Fixplatz in Australien (104) wackelt also.
Das Davis-Cup-Finale in dieser Woche in Malaga geht unterdessen ohne die großen Stars in Szene. Serbien (Djokovic), Norwegen (Ruud) oder Griechenland (Tsitsipas) haben sich nicht qualifiziert, Veranstalter Spanien muss auf Alcaraz (verletzt) und Nadal (Saisonende) verzichten. Somit ist Rekordsieger USA mit Taylor Fritz und Frances Tiafoe der Topfavorit. Kanada mit Auger-Aliassime und Shapovalov oder Kroatien mit Cilic und Coric und dem starken Doppel Mektic/Pavic folgen als Co-Favoriten.