Österreichs größtes Tennis-Turnier wird dieses Jahr wieder ein bisschen größer: Die Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle vom 22. bis 30. Oktober samt Nebenschauplatz Heumarkt mit dem zweiten Show-Court locken einmal mehr die Welt-Elite. Nicht weniger als sieben Spieler aus den Top 12 bzw. fünf Top-Ten-Stars kommen zum mit knapp 2,5 Mio. Euro dotierten ATP-500-Turnier nach Wien. Daniil Medwedew (ATP-4.) führt die Liste vor Stefanos Tsitsipas (6.) und Cameron Norrie (8.) an.
Auch Andrej Rublew (9.), Jannik Sinner (10.), Hubert Hurkacz (11.) und Taylor Fritz (12.) haben sich ebenso wie Matteo Berrettini (15.) oder auch Vorjahresfinalist und US-Open-Halbfinalist Frances Tiafoe (19.) angekündigt. Alle 23 Akteure der vorläufigen Nennliste haben bereits Turniersiege auf der Tour gefeiert. Fehlen wird Vorjahressieger Alexander Zverev, der seine geplante Titelverteidigung wegen eines Knochenödems absagen musste, sonst wären sogar sechs Top-Ten-Asse am Start.
"Mit fünf Top-Ten-Stars, acht Spielern aus den ersten 15 und vielen weiteren Ausnahmekönnern ist ein wahres Tennis-Feuerwerk bei den heurigen Erste Bank Open zu erwarten. So könnte es bereits zum Auftakt zu einem Duell zwischen Stefanos Tsitsipas und Frances Tiafoe kommen, die sich am vergangenen Sonntag beim Laver Cup in London einen spektakulären Schlagabtausch geliefert haben. Bei diesem Teilnehmerfeld wird es derartige Topmatches ab der ersten Runde geben", freute sich Turnierdirektor Herwig Straka bei einer Pressekonferenz am Freitag in Wien.
Fast direkt nach seiner Achtelfinal-Niederlage in Tel Aviv eingeflogen ist auch Dominic Thiem, der in Wien schon zum elften Mal im Hauptbewerb aufscheint und zum letzten Mal sein "geschütztes Ranking" nach seiner Verletzung nutzt. "Wenn ich die Liste sehe, ist es natürlich sensationell stark, aber. Das ganze Turnier hat sich in den letzten Jahren in die Richtung entwickelt. Es ist jedes Jahr besser geworden, das Teilnehmerfeld ist jedes Jahr stärker geworden", sagte Thiem bei dem Medientermin am Campus des Hauptsponsors. "So eine erste Krönung gab es letztes Jahr mit der Wahl zum besten 500er des ganzen Jahres. Ein sensationelles Zeichen für das Turnier, für die Stadt. Mich freut es auch riesig, auch wenn es für mich natürlich um einiges schwerer wird dadurch."
Seine Vorfreude auf seine Rückkehr nach zwei Jahren, versicherte Thiem, trübe das starke Feld gar nicht. "Es hat natürlich wehgetan, letztes Jahr vor dem Fernseher zuzuschauen, die vollen Ränge, die gute Stimmung, die geilen Matches." Vergangenes Jahr sei er aber "sehr, sehr weit davon entfernt" gewesen, dass er überhaupt einen Tennisschläger in die Hand nehmen kann. "Ich bin überglücklich, dass ich jetzt wieder dabei bin." Es sei seit seinem Comeback ein großes Ziel gewesen, dass er in Wien wieder konkurrenzfähig ist. "Das habe ich jetzt schon einmal erreicht, ich werde definitiv, egal gegen wen ich spiele, konkurrenzfähig sein. Es ist ja noch einige Zeit, um mein Spiel noch weiter zu verbessern", versprach Thiem, der vor Wien noch in Gijon und Antwerpen antritt.
Ebenfalls zugegen war am Freitag Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), der die Bedeutung des Stadthallenturniers hervorhob. "Nie zuvor war Wien so sehr im Fokus der Tenniswelt wie diesmal. Das hat zwei Gründe: Erstens das hochkarätige Teilnehmerfeld – fünf Top-10-, acht Top-15-Spieler am Start, der Cut liegt bei Weltranglistenposition 28. Und zweitens: die Titelverteidigung. 2021 wurden die Erste Bank Open von den Spielern zum ATP-500-Turnier des Jahres gewählt. Der Ritterschlag für Herwig Straka und sein Team, das jedes Jahr noch ein paar Prozent an Performance herausquetscht." Kogler wünschte allen Assen und im Besonderen Thiem eine erfolgreiche Woche.
Der weltweit auf der ATP-Tour einzigartige zweite Matchcourt im Herzen der Stadt Wien am Heumarkt (Straka: "Dafür haben wir von der Tour eine Sondergenehmigung"), soll Tennis in die Stadt bringen. Wie sehr sich die Stadt Wien dem Turnier verpflichtet fühlt, zeigt auch ein Riesen-Transparent, das auf dem Wiener Rathaus angebracht wird. "Tennis findet STADT" wird nach der Votivkirche und dem Stephansdom diesmal auf dem Rathaus für das Event werben.
Turnierboss Straka freut sich über einige neue Sponsoren, die Rückkehr der Wr. Städtischen Versicherung als "presenting Sponsor" und die Verlängerung des Vertrages mit der Erste Bank um drei Jahre. Das Turnier heißt bereits seit 2011 nach der großen Bank. Zu den zahlreichen Side-Events gehört u. a. auch wieder die Red Bull Bassline, die am 21. Oktober mit ganz eigenem frischem und musikbetonten Konzept zum zweiten Mal ausgetragen wird und das Turnier einläutet.