Dominic Thiem hat seiner Comebacktour das nächste Erfolgserlebnis hinzugefügt und darf weiter auf eine gelungene Generalprobe für das Heimturnier in Kitzbühel nächste Woche hoffen. Der Niederösterreicher setzte sich am Dienstag in der ersten Runde des ATP-Sandplatzturniers von Gstaad gegen den Franzosen Hugo Gaston nach schwachem Start mit 1:6,6:1,7:6(7) durch und bekommt es im Achtelfinale mit Federico Delbonis aus Argentinien zu tun. Aufgrund von heftigem Regen wurde das Match von Mittwoch auf Donnerstag verschoben, eine genaue Uhrzeit steht noch aus.
Wenige Tage nach seinen Auftritten in Baastad, wo der 28-jährige US-Open-Sieger von 2020 seine ersten beiden Siege auf der ATP-Tour nach seinem Comeback nach rund zehnmonatiger Verletzungspause gefeiert hatte, musste er gegen die Nummer 59 der Welt aber hart arbeiten. "Ich hatte zu Beginn Probleme, mich an die Bedingungen zu gewöhnen", erklärte Thiem im Hinblick auf die Herausforderungen in Gstaad, das dank seiner Lage auf rund 1.000 m Meereshöhe ein anderes Ballverhalten bringt. "Die Bälle fliegen viel weiter, man muss sich noch genauer bewegen, sie noch genauer treffen."
"Im zweiten Satz habe ich mich gesteigert, es war dann richtig knapp. Deswegen bin ich wirklich froh über den Sieg. Jeder Sieg in solchen engen Matches gibt mir die Ruhe zurück, die man in engen Situationen braucht", meinte Thiem, der 2015 in Gstaad eines seiner ersten Turniere auf der Tour gewann. Die Marschrichtung stimme. "Es wird immer besser. Es geht definitiv in die richtige Richtung." Emotional fühlte er sich ein paar Jahre zurückversetzt. "Es fühlt sich ein bisschen so an wie ganz am Anfang meiner Karriere, wo jeder Sieg auf ATP-Level etwas ganz besonderes ist."
Die Partie am Dienstag hatte mit dem bisher einzigen Duell der beiden, einem Fünfsatzmatch 2020 in Roland Garros, das Thiem für sich entschied, nichts zu tun. Der Start am Centre Court verlief für den Lichtenwörther denkbar schlecht, besser gesagt es begann gar nicht so richtig. Keine halbe Stunde nach Beginn setzte sich Gaston, Meister der Stoppbälle, als 6:1-Satzgewinner nieder und schien kurzen Prozess zu machen.
Doch das Bild änderte sich im zweiten Satz spiegelbildlich. Thiems Schläge, namentlich die Vorhand, wurden präziser, sein Aufschlag strahlte Gefahr aus, er ließ keinen einzigen Breakball zu und holte sich den zweiten Durchgang ebenso mit 6:1. Nun enstpann sich erstmals ein enger Kampf, der die Kontrahenten folgerichtig ins Tiebreak führte. Auch dort blieb es ein Hin-und-Her. Den ersten Matchball beim 6:5 verpasste Thiem noch, wehrte bei 6:7 seinerseits einen ab, macht den Sack schließlich aber nach genau zwei Stunden doch zu.