Nachdem Tatjana Maria in Wimbledon erstmals das Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers erreicht hatte, erklärte die 34-jährige Deutsche: "Ich bin glücklich und habe nichts mehr zu verlieren." Verloren hat die zweifache Tennis-Mutter (WTA-Nr. 103) auch im Achtelfinale nicht, sondern erneut gewonnen. Und zwar gegen die an Nummer zwölf gesetzte Lettin Jelena Ostapenko, die mit dem Slice-Spiel ihrer Gegnerin (Maria spielt sowohl die Vor- als auch die Rückhand mit Unterschnitt) nicht zurechtkam und sich mit 7:5, 5:7, 5:7 geschlagen geben musste.
"Ich habe keine Worte für dieses unfassbare Publikum. Ich habe mir gesagt: Die glauben an mich, also glaube auch ich an mich", erklärte Maria, die vor 15 Monaten ihre zweite Tochter Cecilia zur Welt gebracht hatte. "Es macht mich so stolz, eine Mutter zu sein. Das ist das Beste auf der Welt", sagte sie in ihrer Dankesrede.
"Ich bin super stolz auf mich selbst"
Mit Maria, die gegen Ostapenko zwei Matchbälle abwehrte, jubelte auch ganz Tennis-Deutschland, das sich somit über eine Halbfinalistin freuen darf. Denn Maria trifft im Viertelfinale am Dienstag auf Landsfrau Jule Niemeier. Auch die 22-jährige Dortmunderin (WTA-Nr. 97) konnte ihren Sensationslauf fortsetzen, bezwang im Achtelfinale Lokalmatadorin Heather Watson mit 6:2, 6:4 und steht damit in der Runde der letzten acht. "Es tut mir leid, dass ich heute eine Britin rauswerfen musste. Ich bin super stolz auf mich selbst", sagte Niemeier, die damit bereits 360.000 Euro verdiente - mehr als in ihrer kompletten Karriere bisher.
Ebenfalls im Viertelfinale steht die Tschechin Marie Bouzkova nach einem 7:5,6:2 über die Französin Caroline Garcia.
Sinner gegen Djokovic im Viertelfinale
Bei den Männern bezwang der Südtiroler Jannik Sinner im Duell zweier Jungstars den Spanier Carlos Alcaraz 6:1,6:4,6:7(8),6:3. Sinner, der bei seinem ersten Erfolg über den Spanier erst den sechsten Matchball verwandeln konnte, bekommt es im Viertelfinale mit Novak Djokovic zu tun, der topgesetzte Serbe schlug am späten Sonntagabend den Niederländer Tim van Rijthoven in 2:39 Stunden 6:2, 4:6, 6:1, 6:2.
Bereits fest steht das Viertelfinal-Duell von David Goffin mit Cameron Norrie. Der ungesetzte Belgier rang den US-Amerikaner Frances Tiafoe in fünf Sätzen nieder. Großbritanniens Hoffnungsträger Norrie gab mit Tommy Paul ebenfalls einem US-Spieler das Nachsehen, die Nummer neun behielt in drei Durchgängen klar die Oberhand.