Dominic Thiem, Gewinner von bisher 17 Titeln, wird wohl am 9. Mai erstmals nach mehr als acht Jahren nicht mehr unter den Top 100 aufscheinen. Ein Antreten auch bei den wichtigsten Turnieren ist dem Niederösterreicher wegen seines geschützten Rankings aber dennoch sicher.
Am 17. Februar 2014 war Thiem erstmals unter die besten 100 Profis eingezogen, nur fünf Monate später war er schon in den Top 50. Der 28-Jährige gehörte bis Ende Oktober 2021 mehr als fünf Jahre lang stets den Top Ten an, elf Monate lang war der US-Open-Gewinner von 2020 durchgehend Dritter.
Die Ende Juni 2021 erlittene Handgelenksverletzung und die lange Rehabilitation warfen Österreichs Star-Spieler auf der ATP-Tour aber zurück. Im heurigen Februar rutschte er aus den besten 50 und nach der Erstrunden-Niederlage in Belgrad beim Comeback in einem ATP-250-Turnier wird Thiem am kommenden Montag nur noch um Rang 93 aufscheinen. Da fallen die dank der Corona-Regelung verbliebenen 50 Prozent der Punkte des Sieges in Barcelona 2019 – also 250 seiner aktuell insgesamt 975 Zähler – aus der Wertung.
Thiem hat kommende Woche in Estoril (ATP-250-Turnier) die Chance zu punkten. Danach dürfte er, wenn er seine Ankündigung wahr macht, bis zu den French Open (ab 22. Mai) jede Woche zu spielen, auch beim Masters-1000-Turnier in Madrid ab 1. Mai antreten. Dort hat er vom Semifinale 2021 nicht weniger als 360 Punkte zu verteidigen. Selbst ein Semifinale in Estoril und Viertelfinale in Madrid würden nur 270 Punkte einbringen – wohl zu wenig, um in der Rangliste am 9. Mai den Fall aus den Top 100 zu verhindern.
Doch die Rangliste ist für Thiem aktuell ohnehin nebensächlich – er plant seine Rückkehr in den Kreis der Besten in kleinen Schritten. Wieder um Titel mitzuspielen, ist das Ziel für das kommende Jahr. "Ich hoffe, dass ich mir 2023 jenen Platz unter den Topspielern sichern kann, den ich in der Vergangenheit hatte", hatte Thiem vor dem Belgrad-Turnier erklärt. Bis zu den French Open 2023 wolle er wieder in Bestform sein und dort um den Sieg mitmischen.