Nach 301 Tagen Abstinenz gab Dominic Thiem heute beim ATP-Turnier in Belgrad sein mit Spannung erwartetes Comeback auf der ATP-Tour. Zum Auftakt traf der Österreicher auf den Australier John Millman. "Ich bin bereit, weiß aber nicht, wo ich körperlich und mit meinem Spiel stehe", hatte der Weltranglisten-54. vor dem Match gesagt und gab sich mit einem 3:6, 6:3, 4:6 selbst die Antwort. Nach dem Auftakt-Aus beim Challenger in Marbella setzte es für den 17-fachen Turniersieger also erneut eine Niederlage - den nächsten Anlauf nimmt Thiem kommende Woche in Estoril.
Der im Computer auf Position 80 gereihte Millman hieß Thiem bei seiner Rückkehr auf die ATP-Tour nicht wirklich freundlich willkommen, ballerte er dem Österreicher doch gleich beim ersten Punkt ein Ass um die Ohren. Davon abgesehen erwies sich der Australier grundsätzlich als gute Los für ein Comeback, gab er Thiem mit seinem Grundlinienspiel doch die Chance, einen Rhythmus zu finden.
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Trotzdem hatte der Lichtenwörther, der immer wieder fragend zu Trainer Nicolas Massu blickte, im ersten Satz aufgrund der fehlenden Matchpraxis noch eine gewaltige Streuung in seinen Schlägen, fabrizierte neben vereinzelten Glanzschlägen aufgrund des falschen Timings eine Vielzahl von Eigenfehlern und musste den ersten Satz nach 48 Minuten und einigen verpassten Breakchancen mit 3:6 abgeben.
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Im zweiten Durchgang war bei Thiem schon etwas mehr Sicherheit zu orten, der 28-Jährige versuchte es mit Tempowechsel, streute hin und wieder auch Stoppbälle ein und ließ sich sogar vorne am Netz blicken. Unterm Strich mit Erfolg – das Niveau des Matches steigerte sich mit dem Level des Österreichers, der mit nun weit mehr Selbstvertrauen seinen Kontrahenten immer besser in den Griff bekam und den zweiten Satz nach 56 Minuten mit 6:3 für sich entschied.
Im Entscheidungssatz blieb die Partie lange Zeit offen. Beim Stand von 3:4 konnte Thiem, der immer wieder lautstark mit sich selbst haderte, mit der Abwehr von zwei Breakbällen eine heikle Situation nochmals lösen. Bei seinem nächsten Aufschlagspiel konnte der Österreicher seinen Hals jedoch nicht mehr aus der Schlinge ziehen und musste den Satz mit nach einem Doppelfehler beim Matchball nach 2:33-Stunden mit 4:6 abgeben.