Wenn Novak Djokovic dieser Tage beim Masters-Turnier in Monte Carlo aufschlägt, ist es erst das zweite Turnier in diesem Jahr, das der Weltranglistenerste bestreitet. Das liegt nicht daran, dass er die Lust am Tennis verloren hätte – vielmehr durfte er als Ungeimpfter zuletzt bei keinem Turnier antreten. Daher wären laut dem Serben die letzten Wochen und Monate mental auch sehr herausfordernd gewesen.
Keinerlei Verständnis für Djokovics Verhalten hat Marcelo Rios. So erklärte der frühere Weltranglistenerste in einem Interview mit der chilenischen Zeitung "La Tercera", dass der "Djoker" seinem Image stark geschadet habe. "Es ist dumm. Er versaut sich das Rennen um den Titel des besten Spielers aller Zeiten – wegen einer Impfung. Wenn du deshalb das Rennen um den Größten aller Zeiten aufs Spiel setzt, dann musst du der König der Dummen sein."
Rios räumt aber auch ein, anfänglich selbst skeptisch gegenüber der Impfung gewesen zu sein. Deshalb hätte der Chilene, der 1998 für sechs Wochen den Tennis-Thron bestiegen hatte, anfänglich auch verstehen können, dass Djokovic aus Angst eine Impfung verweigere. Doch mittlerweile sei jedes Verständnis für den 20-fachen Grand-Slam-Sieger verflogen: "Er ist einfach zu überheblich."