Für Tennis-Ass Dominic Thiem geht sich ein Antreten beim anstehenden ATP250-Turnier in Marrakesch nicht aus. Der 28-Jährige wartet weiter in Marbella darauf, nicht mehr corona-positiv zu sein. Die Infektion war am Mittwoch am Tag nach seinem Comeback-Match bei einem Challenger in der spanischen Stadt festgestellt worden. Sein argentinischer Bezwinger Pedro Cachin kam bis ins Finale, der Vorarlberger Philipp Oswald holte mit dem Tschechen Roman Jebavy den Doppel-Titel.
"Ich habe leichte Symptome, bin ein bisschen verschnupft, hin und wieder ein bisschen ein Husten, eine leichte Müdigkeit. Aber alles in allem relativ mild", sagte Thiem im Online-Interview mit der ORF-Sendung "Sport am Sonntag". Ob er in der Karwoche in Monte Carlo antrete, sei noch offen. "Ich muss dann schauen, wie es mir geht. Ich habe dann eine Pause gehabt, nichts gemacht. Wenn ich negativ bin und grünes Licht habe, werde ich anfangen und schauen, ob es sich ausgeht. Wenn nicht, ist Belgrad im Plan." In Serbien wird in der Woche ab 18. April gespielt.
Der Trainingsmangel macht sich bemerkbar
Am wichtigsten für ihn sei in Marbella gewesen, dass er im seit Juni verletzt gewesenen Handgelenk schmerzfrei geblieben sei. Das sei schon vier, fünf Wochen davor im Training so gewesen. Dennoch wäre jeder Sieg für ihn eine große Überraschung gewesen. "Es sind diese Automatismen, schlagen, weiterbewegen nach einem guten Schlag", sprach Thiem die Mängel in seinem Spiel an. "10, 15 gute Schläge hintereinander spielen, das fehlt noch alles völlig. Die Vorhand ist auch noch nicht dort, wo sie vorher war." Dafür verantwortlich sei der "Mangel an Training".
Mit jedem Trainingssatz und Match sollte es besser werden, vermutet der Weltranglisten-50. mehr als neun Monate nach Erleiden des Einrisses der Sehnenscheide im rechten Handgelenk und der dazugehörigen Gelenkskapsel. "Das Ziel ist, schon noch in diesem Jahr auf das absolute Top-Level zurückzukehren, wo ich schon war. Wenn das am Ende der Saison passiert, wäre das sensationell", ließ Thiem wissen. "Das Ziel ist, dass ich um die größten Titel mitspielen und gegen jeden Gegner auf der Welt gewinnen kann."
Die French Open Ende Mai/Anfang Juni kämen dafür aber wohl noch zu früh. "Dafür war die Verletzungspause zu lange und die Verletzung zu heikel. Aber ich traue mir zu, dass ich zumindest wieder in einer ansprechenden Form und viele Gegner schlagen kann und die absoluten Topstars ein bisschen ärgern kann", bezog sich der Niederösterreicher auf Roland Garros. "Stand jetzt ist nicht mehr drinnen. Aber das Ganze ist ein langer Prozess, ein langer Weg zurück."