Sebastian Ofner ist einfach nur "heilfroh". Darüber, endlich wieder bei einem Turnier sein zu können, endlich wieder ein Match zu spielen, endlich wieder "einen Wettkampf bestreiten zu dürfen". Denn hinter ihm liegen sieben harte Monate. Nach einer Operation an der Ferse, die unumgänglich war - aber deren Folgen sich als weit schwerer herausstellten, als gedacht. In Murcia greift der 25-jährige Steirer aber diese Woche beim Challenger-Turnier wieder an. Erster Gegner am Montag: Der Italiener Raul Brancaccio.
"Es war alles nicht so einfach. Aber drei Ärzte haben mir zur Operation geraten", erzählt Ofner. Das war im vergangenen Sommer. "Die Entscheidung für eine OP ist immer schwierig, aber nach den Empfehlungen habe ich mich dafür entschieden." Denn es ging darum, eine so genannte "Hakenferse" zu entfernen. Keine OP, die man im Vorbeigehen macht: "Meine Ferse musste aufgeschnitten werden, dann musste der Knochen weggemeißelt werden", erzählt Ofner.
Danach gab es einmal zwei Wochen Liegegips, dann sechs Wochen einen "Aircast"-Schuh. Aber: "Das war durchgehend schmerzhaft", sagt Ofner und gesteht: "Das war wirklich sehr kräftezehrend. Ich habe ja nie Ruhe gehabt, weil der Schmerz nie nachgelassen hat." Nach wie vor ist dem so. "Mir fehlt ja jetzt fast ein Viertel der Ferse im Vergleich zu vorher, also müssen 75 Prozent des Knochens 100 Prozent der Energie und der Belastung aushalten", erzählt er. Erst seit März kann Ofner, "wenn das Gelenk aufgewärmt ist", schmerzfrei trainieren und spielen - und das, obwohl er schon seit Jänner ("Da war ich aber maximal bei 50 Prozent") wieder auf dem Platz steht.
Die Schmerzen sind der Grund, warum aus den ursprünglich geplanten "zwei bis drei Monate" Pause nun sieben wurden. Und offen ist auch noch, wie schnell das Spiel wieder da ist. "Im Training geht es ganz gut, aber Training und Match, das sind halt zwei ganz verschiedene Dinge", weiß Ofner. Schlag' nach bei Dominic Thiem, könnte man sagen. Was der Steirer braucht: "Matches. Ganz viele Spiele. Ich muss schauen, dass ichj das, was im Training schon geht, auch auf den Platz bringe." Aber: "Was passiert, weiß ich wirklich nicht. Ich habe ja noch nie so eine lange Pause gehabt", sagt er.