Seit eineinhalb Jahren trainiert Hans-Peter Kaufmann beim ATC in Traiskirchen unter den Fittichen von Wolfgang Thiem. Vor rund zwei Wochen erhielt der Burgenländer eine Einladung nach Marbella, um dort Dominic Thiem, der nach wie vor an seinem Comeback arbeitet, als Sparringspartner zu dienen. Am Donnerstag endete der einwöchige "Schlagabtausch", "von dem ich irrsinnig profitiert habe. Und der Dominic hoffentlich auch ein bisschen", sagt Kaufmann.
Zumindest hat sich Thiem aber so weit eingeschossen, dass er nun tatsächlich wieder den Schritt ins Turniergeschehen wagt - er kehrt bei den "Andalucia Open", einem Challenger-Turnier in Marbella, wieder zurück (siehe unten).
Kaufmann, Jungprofi aus Burgauberg, der bereits vor zwei Jahren bei der Wiener Erste Bank Open als Sparringspartner für die Tennis-Asse im Einsatz war, absolvierte mit Österreichs Nummer eins, die sich in Spanien auf ihr Comeback vorbereitet, jede Menge Schlagtrainings. "Da waren alle Varianten dabei. Wir haben auch Punktespiele und zwei Matches bestritten."
Die gute Nachricht hinsichtlich Thiem: "Er hat mittlerweile das Tape von seiner verletzten Hand herunten und ist absolut schmerzfrei. Ich glaube, er wird nächste Woche beim Challenger in Marbella sein Comeback geben. Deshalb reist jetzt auch sein Coach Nicloas Massu an. Der war zuletzt nicht dabei, Vater Wolfgang hat das Training geleitet", berichtet Kaufmann.
Bestätigung am Abend
Eine Bestätigung für diese Annahme gab es zunächst jedoch weder von Wolfgang Thiem noch von Thiems Management, der Agentur Kosmos – beide waren nicht erreichbar. Das änderte sich aber in den Abendstunden, wohl auch aufgrund der Anfrage der "Kleinen Zeitung": Da wurde auf Thiems Social-Media-Accounts die Nachricht publiziert, dass der Niederösterreicher zurückkehrt.
"Hallo zusammen, ich wollte euch wissen lassen, dass ich nächste Woche an einem Turnier in Marbella, Spanien, teilnehmen werde. Ich möchte nach all den Monaten wieder gegen die Konkurrenz antreten und ich glaube, das ist der richtige Weg zu starten. Es war eine sehr, sehr schwere Zeit für mich und wieder im Wettbewerb anzutreten, ist das, was ich brauche." Und weiter schreibt Thiem: "Auf den Tennisplatz zu gehen und zu konkurrieren ist das, worauf ich so lange gewartet habe und wie ihr wisst, hatte ich eine Menge Rückschläge. Ich weiß, dass es ein langsamer Prozess sein wird, um wieder an die Spitze zu kommen, aber ich bin bereit, hart zu arbeiten und bescheiden zu beginnen."
Das Turnier in Andalusien wird von Florian Leitgeb veranstaltetet, dem Sohn des kürzlich verstorbenen Ronny Leitgeb, der dort vor ihm Turnierdirektor war. Und neben Thiem wird es dort ein zweites Comeback geben: Auch Stan Wawrinka kehrt nach über einem Jahr Verletzungspause ins Tennisgeschehen zurück.
Für Kaufmann geht es unterdessen wieder mit dem Arbeitsalltag weiter: "Ich spiele im April Futures in Dubrovnik und Antalya, will aber nicht ewig auf Futures 'herumgurken'. Ziel für heuer ist es, mich im ATP-Einzel-Ranking an die Position 1000 heranzukämpfen", sagt der 19-Jährige, der heuer für Hartberg in der Bundesliga spielen wird.