Seit Emma Raducanu als erste Qualifikantin der Geschichte sensationell bei den US Open in Flushing Meadows triumphierte, ist der Hype um den britischen Teenager nach wie vor ungebrochen. Nachdem die 18-Jährige die Teilnahme an den kommendes Wochenende in Mexiko startenden WTA Finals verpasst hat, lässt der Jungstar ihre Saison zur Freude von Turnierdirektorin Sandra Reichel diese Woche bei den "Upper Austria Ladies" in Linz ausklingen. Nach einem Freilos zum Auftakt schlägt die Weltranglisten-21. als Nummer eins gesetzt erst am Dienstag erstmals auf und fand daher auch Zeit, der Presse Rede und Antwort zu stehen.
Das sagte Raducanu über ...
... Österreich: "Ich bin sehr erfreut, in Österreich zu sein. Ich war schon einmal hier zum Skifahren in Lech. Da war ich aber erst ungefähr sieben Jahre alt. Seitdem bin ich leider nicht mehr oft gefahren, weil die Gefahr einer Verletzung zu groß ist."
... ihre Gedanken über den US Open-Sieg: "Nach New York hatte ich leider kaum Zeit für mich, es war ziemlich stressig. Ich hatte zwei Tage zu Hause, ehe es wieder mit dem Training losging. Aber es war toll, ein wenig Zeit mit meiner Familie verbringen zu können und die Möglichkeit zu haben, Sachen zu tun, die ich sonst auch immer getan habe. Das war eine kurze und angenehme Rückkehr zur Normalität. Ich hoffe, ich kann nach dem Saisonende nochmals auf all das, was in den letzten Wochen in meinem Leben passiert ist, reflektieren."
... positive und negative Dinge nach dem Triumph: "Das Positivste war sicher zu realisieren, was ich erreicht habe. Das Gefühl, das ich nach dem verwandelten Matchball hatte, war das bisher beste meines Lebens. Und ich werde es nie mehr vergessen. Etwas wirklich Negatives hat es nicht gegeben. Außer, dass im Nachhinein eben alles sehr stressig war und mein Leben nach einem strengen Terminkalender ablief. Jetzt hat sich die Situation aber etwas beruhigt, ich habe wieder mehr Zeit zum Trainieren und danach richtet sich mein Tag."
... wichtige Dinge, die sie immer dabei hat: "Erdnussbutter habe ich immer dabei - das ist ein Muss. Auch Reiswaffeln und Sojamilch sind mir sehr wichtig, doch kaufe ich das meistens vor Ort."
... ihre aktuelle Form: "Ich habe noch viel zu arbeiten, habe zuletzt besser gespielt. Ich hatte nach New York nicht viele Matches und mir hat ein wenig der Rhythmus gefehlt. In der Vorbereitung wartet auf alle Fälle viel Arbeit auf mich. Es gibt noch genügend Bereiche, wo ich mich verbessern kann. Ich freue mich jetzt schon darauf, 2022 erstmals eine volle Saison auf der Tour spielen zu können."
... ihre Vorbereitung für 2022: "Ich werde meinen Fokus vor allem auf den physischen Bereich legen, doch ist klar, dass man in vier Wochen nicht so viel erreichen kann, wie man möchte."
... die Trainersuche: "Die Suche entwickelt sich gut und bin zu den Australian Open werde ich definitiv einen neuen Coach haben."
... ihr Ratschlag für junge Spielerinnen: "Jeder ist auf seiner ganz eigenen Reise unterwegs und sollte nichts überstürzen. Und man sollte sich auf keinen Fall mit anderen vergleichen."
... ihren plötzlichen Reichtum: "Seit den US Open habe ich mir noch überhaupt nichts gekauft. Das Einzige, was ich mir leisten wollte, waren ein paar AirPods, aber dann habe ich ein Paar als Geschenk bekommen. So gesehen konnte ich noch nichts von meinem Preisgeld ausgeben, habe mir darüber aber auch noch keine Gedanken gemacht. Aber ich habe nächste Woche Geburtstag - mal schauen, was passiert."
... einen Plan B in ihrem Leben: "Nein, den habe ich eigentlich nicht. Ich habe die Schule im Sommer abgeschlossen und könnte jetzt wie meine Freunde auf der Uni sein. Aber ich bin mit der jetzigen Situation ganz zufrieden."
Alexander Tagger aus Linz