Der 28-jährige Niederösterreicher Dominic Thiem ist seit Monaten wegen seiner Handgelenksverletzung außer Gefecht und am Montag aus den Top Ten gefallen. Das immer stärker werdende Feld junger, nachrückender Spieler könnte es Thiem noch eine Spur schwieriger machen, wieder den Status von einst und vielleicht auch mehr zu erreichen.
Zverev, der Thiem nun auch mit der Anzahl von Titeln (18 gegenüber 17) überholt hat, sieht darin aber kein Problem. "Ich weiß, was er für ein Champion ist, ich weiß, dass er einer der besten Tennisspieler der Welt ist. Das weiß jeder", sagte Zverev von der APA befragt. Das Fragezeichen stehe lediglich hinter Thiems Gesundheit. "Die Frage kann ich nicht beantworten, ich habe ihn seit Monaten nicht gesehen. Er spielt eine einhändige Rückhand, er spielt mit extrem viel Power - deswegen wird so eine Handgelenksverletzung nicht einfach sein. Da muss man mit Vorsicht rangehen, an seinem Tennis zweifle ich gar nicht. Es muss gesundheitlich gut für ihn laufen."
Dennoch machen jüngere Spieler wie Jannik Sinner, Frances Tiafoe, Carlos Alcaraz oder auch Casper Ruud und Felix Auger-Aliassime Fortschritte. Das haben sie auch beim Erste Bank Open unter Beweis gestellt. Turnierdirektor Herwig Straka sah in Wien auch eine Art Wachablöse, das Niveau war auch ohne die "big three" Novak Djokovic sowie die beiden ebenfalls rekonvaleszenten Roger Federer und Rafael Nadal enorm hoch.
Alexander Zverev möchte 2022 nach Wien zurückkommen
Vielleicht war auch deshalb Alexander Zverev besonders zufrieden mit seinem schon fünften Saison-Titel. "Ich bin sehr happy mit der Form, die ich habe, aber ich habe noch zwei große Events vor mir und hoffe, ich kann dort auch gut abschneiden", sprach er Paris-Bercy und die ATP Finals an. Den Davis Cup in Innsbruck, wo seine deutsche Teamkollegen u.a. auch gegen Österreich spielen, lässt er aus.
Der ihm fehlende Grand-Slam-Titel scheint nur noch eine Frage der Zeit, vielleicht trägt er sich 2022 erstmals in eine Major-Siegerliste ein. "Ich freue mich auf das nächste Jahr, es wird schon ein extrem interessantes Jahr werden", frohlockt der 24-jährige Hamburger.
Für den Boulevard ist natürlich auch das öffentliche Ausleben seiner Beziehung mit der acht Jahre älteren Schauspielerin Sophia Thomalla ein Fressen. "Sie ist eine tolle Frau, und es gibt einen Grund, warum wir zusammen sind. Es ist wichtig, dass ich eine Frau habe, die auch weiß, was sie im Leben will, aber ich will nicht respektlos zu meiner Mannschaft sein", sagte Zverev und wollte seine Erfolge nicht auf sein Privatleben reduziert sehen. "Die Arbeit wurde ja schon vorher gemacht. Klar ist das eine schöne Geschichte für euch zu schreiben, aber die harte Arbeit hat ja schon vor Monaten, Jahren angefangen."
Glaubwürdig versicherte Zverev, dass er auch 2022 nach Wien zurückkehren möchte, ließ aber durchblicken, dass der Turnierdirektor da wohl extra Geld in die Hand nehmen muss. "Ich möchte sehr gerne wieder nach Wien kommen, der Herwig hat, glaube ich, Arbeit vor sich." Damit könnte er Überzeugungsarbeit in Bezug auf Sponsorenunterstützung gemeint haben.