Langsam etwas skurril wird die Diskussion um das Zögern von Tennisspieler Dominic Thiem eine Corona-Impfung betreffend. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner lud den vormaligen US Open-Sieger am Donnerstag zu einem Impfgespräch ein, sofern er das wolle. Dem Gesundheitsminister richtete sie aus, Nicht-Geimpfte persönlich unter Druck zu setzen, sei der falsche Weg. Dabei lud auch Wolfgang Mückstein (Grüne) Thiem zu einem Gespräch.
Die Vorgeschichte: Der aktuell rekonvaleszente Thiem hatte zuletzt öffentlich geäußert, nicht geimpft zu sein, weil er auf einen Tot-Impfstoff warte. Gegebenenfalls würde er sich aber auch mit einem anderen Vakzin immunisieren lassen, um an den Australian Open teilnehmen zu können. Beim ersten Grand Slam-Turnier des Jahres sind nämlich nur Geimpfte zugelassen.
Medizinerin Rendi-Wagner bot sich jetzt quasi als Wissensvermittlerin an: "Denn zur Impfung muss man überzeugt werden, nicht gezwungen", so die SPÖ-Vorsitzende in Richtung von Gesundheitsminister Mückstein, der Thiem am Mittwoch aufgefordert hatte, nicht auf einen Tot-Impfstoff zu warten. Dieser käme nicht vor kommendem Jahr und biete keine Vorteile gegenüber den bereits jetzt erhältlichen Vakzinen.
Nunmehr fühlte sich Mückstein (wie davor Rendi-Wagner auf Twitter) bemäßigt klar zu stellen, Thiem heute früh gleich einen Brief geschrieben zu haben, in dem er ein persönliches Gespräch anbiete, sollte er Unsicherheiten aus dem Weg räumen wollen. Selbstverständlich rate er als Arzt zu der Impfung, diese sei aber eine "höchstpersönliche Entscheidung".