Es war wieder ein Aufwärtstrend zur rechten Zeit in der Karriere des Dennis Novak. Nach dem Finaleinzug beim Challenger in Orleans schaffte es der Wiener Neustädter vergangene Woche auch beim ATP-Turnier von Antwerpen via Qualifikation in den Hauptbewerb, wo allerdings gegen den starken Ungarn Marton Fucsovics das frühe Aus kam. Dennoch hat sich Novak die Wildcard, die ihm Herwig Straka für die Erste Bank Open in Wien in die Hand gedrückt hat, redlich verdient. Dort trifft Österreichs Nummer zwei, aktuell die Nummer 116 im Computer, heute (2. Partie nach 17.30 Uhr, ORF Sport+ live) auf den Qualifikanten Gianluca Mager. Bei dem hochkarätigen Feld, dass sich in der Stadthalle tummelt, definitiv ein Glückslos. Auch, wenn der Italiener das bisher einzige ATP-Duell der beiden heuer in Kitzbühel glatt für sich entscheiden konnte.
Im April dieses Jahres hatte Novak Trainer Wolfgang Thiem den Rücken gekehrt und war zu seinem alten Lehrmeister Günter Bresnik zurückgekehrt. Die ganz großen Erfolge haben sich beim Niederösterreicher seitdem aber noch nicht eingestellt. „Warum er nicht mehr gewinnt, ist mir selbst ein Rätsel. Natürlich sind gewisse Defizite da, er ist bei keinem seiner Schläge und auch nicht körperlich am Limit. Dabei ist er ein Spieler mit wenig Einschränkungen und kann sehr schnell spielen. Wenn es bei ihm läuft, kann er für jeden unangenehm werden“, hat Bresnik im Sommer seinen Schützling für die Kleine Zeitung analysiert.
"Meine Chancen sind in der Halle sicher größer"
Novak, seit Mitte August stolzer Vater von Sohnemann Konstantin, sieht mittlerweile aber schon einige Verbesserungen in seinem Spiel: „Es war klar, dass es nicht gleich von Beginn an viel besser funktionieren würde. Aber ich habe viel Zeit in meine Fitness investiert und seit September passen auch die Ergebnisse immer besser.“ Diesen Formanstieg soll heute auch Mager zu spüren bekommen: „Meine Chancen sind in der Halle sicher größer gegen ihn als auf Sand. Und der Belag ist hier etwas schneller – das kommt meinem Spiel entgegen“, betont Novak, der sich in Wien schon einige Überraschungen zutraut. „Ich habe in der Vergangenheit schon öfter bewiesen, dass ich große Gegner schlagen kann.“ Und sein persönlicher Blick in die Tennis-Zukunft: „Ich bin jetzt 28 und habe noch viele gute Jahre vor mir. Wenn ich so weiter trainiere, kann es noch weit nach vorne gehen. Es liegt nur an mir selbst.“
Heute neben Novak im Einsatz: Stefanos Tsitsipas gegen Grigor Dimitrov und Alex Zverev gegen Filip Krajinovic.