Es waren berührende Szenen, als Novak Djokovic im Endspiel der US Open im dritten Satz beim letzten Seitenwechsel seinen Kopf in einem Handtuch vergrub und bittere Tränen weinte.
Der ganze Druck, sich mit einem Sieg in die Tennis-Unsterblichkeit spielen zu können, brach auf einmal aus dem Serben heraus.
Und Djokovic konnte einem wirklich leidtun. Ausgerechnet in dem von ihm selbst als wichtigstes Finale seiner Karriere titulierten Match wollte der 20-fache Grand-Slam-Sieger nicht zu seinem gewohnt souveränen Spiel finden.
Eine Tatsache, die definitiv der einmaligen Herausforderung geschuldet war.
Dabei hatte der Abend für den Superstar eine Situation parat, von der er sein ganzes Tennisleben lang träumte.
So standen die 24.000 Zuschauer im Arthur-Ashe-Stadion geschlossen hinter ihm. Sie wollten den 34-Jährigen unbedingt siegen sehen. Sie wollten Teil eines historischen Tennismoments sein.
Nach dem Finale erklärte Djokovic auf dem Platz, trotz der Niederlage der glücklichste Mensch zu sein. Weil ihm das Publikum das Gefühl gegeben habe, speziell zu sein.
Zeit seiner Karriere hatte der „Djoker“ um die Liebe der Fans gebuhlt – bis Sonntag vergebens.
Nun erlebte der Serbe im Angesicht einer sportlichen Niederlage seinen größten persönlichen Triumph.