Roger Federer hat in seiner ersten Night Session bei den French Open viel Energie lassen müssen, aber ist in der Nacht auf Samstag ins Achtelfinale aufgestiegen. Der am 8. August 40 Jahre alt werdende Schweizer ließ nach dem 3:35-Stunden-Fight gegen den Deutschen Dominik Koepfer offen, ob er am Montag gegen Matteo Berrettini (ITA-9) antreten wird. Sein Comeback-Jahr ist ja ganz klar auf Wimbledon (ab 28. Juni) ausgerichtet, das hatte er schon vor Paris angekündigt.
Erstmals endete eine der in diesem Jahr eingeführten Night Sessions in Paris nach Mitternacht, und das wegen der nächtlichen Ausgangssperre in Frankreich vor leeren Rängen. Federer machte nach dem 7:6(5),6:7(3),7:6(4),7:5 keine Versprechungen. "Ich muss das mit meinem Team anschauen, ob das Risiko vielleicht zu groß wäre", gab der 20-fache Major-Sieger zu. Zudem habe er zwischen Paris und Halle nicht die übliche Woche Pause. Man müsse sehen, was das Beste ist, wenn man auch Wimbledon mit in Betracht ziehe. Und schließlich sei es egal ob Genf oder Paris: "Ich muss sehen, wie ich aufwache und wie es meinem Knie am nächsten Morgen geht."
Federer spielt ja sein erstes Major-Turnier seit den Australian Open 2020 und musste sich danach zwei Operationen am Knie unterziehen. Er hatte vor Paris nur drei Matches gespielt. Der Sieg in so einem langen Match nach seiner langen Auszeit war für Federer aber "sehr wichtig". "Ich habe nicht erwartet, dass ich hier drei Matches gewinne und auch die gute Performance gegen (Marin) Cilic zu bestätigen."
Zudem seien die Umstände vor leerer Tribüne freilich ganz andere gewesen. "Es stört mich wohl weniger, weil ich sehr fokussiert auch ins Training gehe. Als jüngerer Spieler habe ich das Training nicht gemocht und es drehte sich alles um Matches und Atmosphäre. Es war schwierig für mich. Das erste Mal ohne Fans in einer sehr langen Zeit, oder überhaupt in meiner Karriere. Es war sehr einzigartig auf viele Arten."
Nightsessions auf Sand etwas anderes
Ein Fünf-Satz-Match nun auch in Paris erst um 21.00 Uhr Ortszeit zu beginnen, gehöre zum Business dazu, aber. "Eine Sache ist klar: Tag und Nacht macht auf Sand einen riesigen Unterschied, das kann man gar nicht vergleichen. Auf Hartplatz sind die Bedingungen noch sehr ähnlich."
Geht es für Federer in Paris doch weiter, dann trifft der Schweizer zum dritten Mal auf Berrettini. Die bisherigen zwei Duelle hat Federer jeweils 2019 im Wimbledon-Achtelfinale und bei den ATP Finals in London ohne Satzverlust gewonnen. Auf Sand wird die Begegnung der Nummer 8 Federer gegen die Nummer 9 Berrettini aber weit offener erwartet.