Hubert Hurkacz erblickte in Breslau das Licht der Welt. Die Stadt an der Oder im Westen Polens vermeldete am Montag leichten Schneefall, heute soll es bei sechs Grad regnen. Also kein Wunder, dass sich der 24-Jährige in Florida (heute gibt’s dort im Schnitt wohlige 26 Grad) pudelwohl fühlt. Das spiegelt sich auch in seinen Ergebnissen wider: Nachdem Hurkacz heuer bereits das Turnier in Delray Beach gewinnen konnte, setzte „HH“ nun mit dem Triumph beim Masters-Spektakel in Miami seiner Karriere die vorläufige Krone auf. In Südflorida lautet seine heurige Siegbilanz damit 10:0.
Mit einem 7:6, 6:4-Finalerfolg über den italienischen Jungstar Jannik Sinner schaffte der von seinen Freunden „Hubi“ gerufene Hurkacz nicht nur das Bravourstück, als erster Pole ein Turnier dieser Kategorie zu gewinnen, sondern katapultierte er sich damit auch als 16. erstmals in die Top 20 der Weltrangliste. Insgesamt war es der dritte Titel für Hurkacz. Auch seinen Ersten holte er in den USA – nämlich 2019 in Winston-Salem. Das liegt aber nicht in Florida, sondern in North Carolina. Aber: Alle drei Trophäen erspielte sich der Rechtshänder auf Hartplatz, was auf die Vorliebe des 1,96-Meter-Hünen schließen lässt. Richtig – er liebt und praktiziert das schnelle Spiel.
Fibak: "Ganz Polen lebt Huberts Abenteuer"
Hurkacz ist übrigens der erst zweite Pole nach Wojtek Fibak, der ein ATP-Turnier gewinnen konnte. Und der heute 68-jährige Fibak, der er in seiner Karriere auf 15 Turniersiege und Platz zehn in der Weltrangliste brachte, betonte erst kürzlich in einem ATP-Interview: „Ganz Polen lebt Huberts Abenteuer.“ Wie sie auch jenes von French-Open-Siegerin Iga Swiatek leben. „Jedes Mal, wenn wir letztes Jahr von Iga gesprochen haben, habe ich in allen Interviews auch Hubert erwähnt. Ich habe immer betont, dass er dasselbe Talent besitzt“, erzählt Fibak. Und weiter: „Er bewegt sich am schnellsten und besten von allen und er hat eine großartige Rückhand und Vorhand. Deshalb kommt sein Erfolg für mich auch nicht überraschend. Ich sehe ihn bald in den Top zehn oder sogar Top fünf.“
Im Juli wird geheiratet
Drei Plätze vor Hurkacz in der Weltrangliste liegt derzeit noch der von Günter Bresnik betreute Gael Monfils. Der Franzose, der seit seinem Auftakt-Aus bei den Australian Open kein Match mehr bestritten hat, nützte die Pause auf seine Art: So verlobte sich der 34-Jährige mit der ukrainischen Weltranglistenfünften Elina Switolina, die in Miami bis ins Halbfinale gekommen war. Auf Instagram schrieb das Tennis-Traumpaar: „Auf den Start unseres gemeinsamen Für immer“. Die Hochzeitsglocken sollen im Juli läuten.