Beim „Eiskalt-Talk“ geht es meist um Eishockey – aber eben nicht nur. Ex-Tennisprofi Alexander Antonitsch und Philipp Trattner, Sektionschef im Bundesministerium für Sport, gingen gemeinsam der Frage auf die Spur, wie man die Kinder denn wieder zu mehr Bewegung bringen kann.
Antonitsch zeichnete ein dramatisches Bild: „In der aktuellen Pandemie betreiben nur zwei von zehn Kindern ausreichend Sport. So gut und gelungen die ersten Maßnahmen im Spitzensport vor mittlerweile beinahe einem Jahr gelungen sind, auf die Kinder und den Breitensport ist dieses Lob nicht umzulegen. Antonitsch: „Was sich da unten bei den Kindern abspielt, ist dramatisch und da muss etwas passieren – es geht gar nicht anders.“ Trattner widersprach nicht, er relativierte aber etwas. Insofern, als dass die Corona-Pandemie „das Problem, das wir seit Jahren mittragen, jetzt nach oben gekocht hat“. Soll heißen: Österreichs Kinder bewegen sich seit jeher zu wenig – jetzt fällt es extremer auf.
Und immer dann, wenn über Bewegung von Kindern gesprochen wird, wird die tägliche Bewegungsstunden für Kinder im Kindergarten- und Volksschulalter zum Gesprächsthema Nummer eins. Ein Thema, dass im Nationalrat seit 15 Jahren besprochen wird – auch jetzt wieder. „Es wurde ein sehr guter Prozess aufgesetzt, ich habe das erste Mal wirklich ein gutes Gefühl dabei“, sagt Trattner, der offen zugibt, selbst dieses Thema „einmal falsch aufgesetzt“ zu haben. „Wenn das jetzt wieder scheitert, bin ich auch bereit, öffentlich zu sagen, an wem es gescheitert ist“, sagt Trattner, nachdem Antonitsch sich fragte, wer auf der Bremse steht. „Es muss irgendwen geben, der etwas dagegen hat, dass sich Kinder bewegen.“
Das Thema ab Minute 26.
Einer alleine kann aktuell auch nicht entscheiden, wann es im Breitensport nächste Öffnungsschritte gibt. „Wir sprechen in der politischen Arbeit von Spiegelung“, erklärt Trattner, wie aktuell verhandelt wird. „Das heißt, gewisse Ministerien spiegeln sich. Es gibt eine Einschätzung vom Sportministerium und eine Einschätzung vom Gesundheitsministerium. Dann wird besprochen und mitgetragen.“ Weil Sport durch „Disziplin und Regeln“ funktioniert, kann der Sport für Trattner Teil der Lösung sein, weil es zwar zu Coronafällen kam, aber zu keiner unkontrollierten Ausbreitung: „Das predigen wir auch immer. Ich halte das für den richtigen Weg.“