Daniil Medwedew musste nach Novak Djokovic, Dominic Thiem und Stefanos Tsitsipas erstmals selbst über die volle Distanz gehen. In der Night Session entledigte sich der als Nummer 2 gesetzte Rafael Nadal des Briten Cameron Norrie mit 7:5, 6:2, 7:5.
Nadal trifft nun auf Fabio Fognini. Der als Nummer 16 gesetzte Italiener besiegte die letzte australische Hoffnung bei den Herren, Alex de Minaur, auch klar mit 6:4, 6:3, 6:4. Gegen den bisher ohne Satzverlust gebliebenen Nadal ist Fognini aber Außenseiter. "Ich muss mich noch weiter verbessern, aber ich bin in der zweiten Woche, das ist die Hauptsache für mich", erklärte Nadal in der wegen des Lockdowns leeren Rod Laver Arena. "Das Gefühl ist komplett anders. Aber man darf nicht vergessen, in welchen Zeiten wir leben. Ich hoffe, dass die Fans während des Turniers wieder zurückkommen", sagte der 20-fache Major-Sieger nach dem letzten Match des sechsten Tages.
Davor hatte Medwedew weit mehr Mühe gehabt. Der nun 25-jährige Tennis-Weltranglisten-Vierte bezwang den Serben Filip Krajinovic mit 6:3, 6:3, 4:6, 3:6, 6:0. Er trifft jetzt auf den US-Amerikaner Mackenzie McDonald.
Für Medwedew war es der 17. Sieg in Serie. Zum Ende des vergangenen Tennis-Jahres hatte der Russe das Masters-1000-Event in Paris und die ATP Finals in London gewonnen. Zu Beginn dieser Saison holte er zusammen mit seinem Landsmann Andrej Rublew den ATP Cup und gewann dabei alle seine vier Einzel.
Auch Rublew steht wie Überraschungsmann und Qualifikant Aslan Karazew nach seinem glatten Dreisatz-Sieg über Diego Schwartzman (ARG-8) am Vortag in der Runde der letzten 16. Der als Nummer 7 gesetzte Rublew hatte mit Feliciano Lopez beim 7:5, 6:2, 6:3 nur im ersten Satz Mühe. Er trifft nun auf den Norweger Casper Ruud, Viersatz-Sieger über Radu Albot (ROU).
Leichtes Spiel hatte auch Tsitsipas, der den Schweden Mikael Ymer nur sechs Games ließ. "Ich sehe jeden Tag als Chance, meinem Traum, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, näherzukommen", sagte der Grieche nach einer starken Vorstellung. Gegen den in starker Form befindlichen Matteo Berrettini (ITA-9), der Karen Chatschanow mit dreimal 7:6 ausschaltete, wird es der Grieche wohl weit schwerer haben.
Angeschlagen ist Titelverteidiger Novak Djokovic. Er hat jedenfalls wegen seiner Bauchmuskelverletzung am Samstag auf seine Trainingseinheit verzichtet. Ob er am Sonntag gegen Milos Raonic antreten kann, schien vorerst offen. Der achtfachen Melbourne-Sieger wurde jedenfalls als Nachtsession angesetzt, um ihm mehr Zeit zu geben.
Bei den Damen erreichten die Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty sowie Mitfavoritin Elina Switolina ohne große Mühe das Achtelfinale. Barty besiegte Jekaterina Alexandrowa sicher mit 6:2, 6:4. Barty, die 2019 die French Open gewonnen hat, möchte als erste Australierin seit 1978 den Heim-Titel holen. Nächste Hürde ist die US-Amerikanerin Shelby Rogers.
Die 26-jährige Ukrainerin Switolina besiegte die Kasachin Julia Putinzewa 6:4, 6:0 und trifft nun auf die US-Amerikanerin Jessica Pegula. Ausgeschieden ist dagegen schon Karolina Pliskova. Die als Nummer sechs gesetzte Tschechin unterlag ihrer Landsfrau Karolina Muchova 5:7, 5:7. Die Belgierin Elise Mertens (Nr. 18 gesetzt) ließ der als Nummer 11 gereihten Schweizerin Belinda Bencic beim 6:2, 6:1 keine Chance und ist nun nächste Gegnerin Muchovas. Im nun kompletten Achtelfinal-Tableau stehen auch Donna Vekic (CRO-28) und Jennifer Brady (USA-22), die aufeinandertreffen.
Aus österreichischer Sicht gab es am Samstag einen Sieg und eine Niederlage im Herren-Doppel zu vermelden. Der 46-jährige Julian Knowle musste sich mit dem Südafrikaner Lloyd Harris in Runde eins dem australischen Duo Thanasi Kokkinakis/Nick Kyrgios mit 2:6, 4:6 beugen. Dafür zog Philipp Oswald als letzter verbliebener ÖTV-Doppelspieler mit Marcus Daniell (NZL) durch ein 7:6(4), 6:7(3), 6:2 über Dominik Koepfer/Tennys Sandgren (GER/USA) in die dritte Runde ein, also ins Achtelfinale. In diesem treffen die zwei am Sonntag auf das US-Duo Nicholas Monroe/Frances Tiafoe.