Serena Williams, Naomi Osaka und auch Alexander Zverev sind am Freitag bei den mit 45,05 Mio. Euro dotierten Australian Open ohne Satzverlust ins Achtelfinale eingezogen. Williams besiegte die Russin Anastasia Potapowa erst nach Startschwierigkeiten und Abwehr von zwei Satzbällen 7:6(5),6:2. Osaka ließ der Tunesierin Ons Jabeur nur fünf Games und der deutsche US-Open-Finalist Zverev zeigte sich gegen Frankreichs Adrian Mannarino beim 6:3,6:3,6:1 in starker Form.
Aus österreichischer Sicht interessant war ein Kurzauftritt des Ex-ATP-Finals-Champions Grigor Dimitrow. Der unberechenbare Bulgare profitierte in der dritten Runde beim Stand von 6:0,1:0 von der Aufgabe des als Nummer 15 gesetzten Pablo Carreno Busta, der wegen Übelkeit nicht mehr weitermachen konnte. Dimitrow ist damit am Sonntag Achtelfinal-Gegner entweder von Österreichs US-Open-Sieger Dominic Thiem oder des Australiers Nick Kyrgios. Dieses Match war in der Night Session angesetzt. Thiem hat gegen Dimitrow eine 2:3-Bilanz.
Der 2020 im Endspiel von Flushing Meadows Thiem unterlegene Alexander Zverev zeigte sich gegen seinen Lieblingsgegner Adrian Mannarino, der zum Auftakt Dennis Novak in drei Sätzen bezwungen hatte, beim 6:3,6:3,6:1 unantastbar. Der als Nummer sechs gesetzte Deutsche hält im Head-to-Head nun bei 6:0-Siegen gegen den Franzosen. "Ich war ein bisschen müde am Anfang, von daher habe ich versucht, von Anfang an sehr druckvoll zu spielen", sagte ein bestens gelaunter Zverev nach seiner beeindruckenden Vorstellung. "Ich wollte, dass ihr nicht so lange in der Hitze sitzen müsst", sagte er zu den Zuschauern. Der letzte verbliebene deutsche Tennisprofi in Melbourne trifft am Sonntag entweder auf den Spanier Pedro Martinez oder Dusan Lajovic (SRB-23).
Überraschend ausgeschieden ist der als Nummer 8 gesetzte Argentinier Diego Schwartzman. Der gute Tour-Freund von Thiem musste sich dem kaum bekannten russischen Qualifikanten Aslan Karazew klar mit 3:6,3:6,3:6. beugen. Der 27-jährige Weltranglisten-114. hatte sich in Melbourne im zehnten Versuch überhaupt erst zum ersten Mal für den Hauptbewerb eines Major-Turniers qualifiziert, nun steht er in der Runde der letzten 16.
Für Serena Williams ist das business as usual. Der 39-jährigen US-Amerikanerin fehlen nun noch vier Schritte zum angestrebten 24. Grand-Slam-Titel - es wäre die Egalisierung des Allzeitrekords von Margaret Court. Williams hat erst nach Match-Ende erfahren, dass sie vorerst letztmals vor Fans gespielt hat. "Es ist gut, dass ich es nicht gewusst habe. Es ist hart, es werden für uns alle ein paar harte Tage. Hoffentlich kommen wir da gut durch", sagte Williams.
Alle siegreichen Protagonisten hatten nämlich an diesem Tag etwas gemeinsam: Sie müssen sich in ihren nächsten Matches wieder an ganz leere Tribünen gewöhnen, da ab Samstag ein fünftägiger Lockdown in Melbourne nach neuerlich aufgetretenen Covid-19-Fällen gilt.