Österreichs Tennis-Team der Männer hat den ATP Cup in Melbourne am Freitag ohne Länderkampf-Erfolg beendet. Nach dem 1:2 am Dienstag gegen Italien reichte es in Gruppe C auch gegen Frankreich nur zu einem Match-Erfolg, und zwar von Dominic Thiem per 6:1-Aufgabesieg gegen Benoit Paire. Dennis Novak gegen Nicolas Mahut und Philipp Oswald/Tristan-Samuel Weissborn im Doppel gegen Mahut/Edouard Roger-Vasselin verloren hingegen. Nun geht es in die Australian Open.
Für Thiem war nach der Niederlage gegen den Italiener Matteo Berrettini der ATP Cup nicht die erhoffte Vorbereitung auf das Major, war doch der für den nicht ganz fitten Bresnik-Schützling Gael Monfils auf Nummer eins seines Landes aufgerückte Paire kein ernsthafter Gegner. Beim 31-Jährigen wirkte die erst am vergangenen Sonntag zu Ende gegangene Voll-Quarantäne nach. Zudem musste Paire am Mittwoch wegen des Corona-Falls eines Hotel-Mitarbeiters noch für einen weiteren Tag in Isolation.
Eine von Monfils behandelte Verletzung in seinem rechten Schlagarm und daraus folgend fünf Doppelfehler in seinen ersten beiden Servicespielen hatten es erahnen lassen, nach nur 22 Minuten und Satz eins war auch für Thiem der Arbeitstag beendet. Der Weltranglistendritte merkte danach im Court-Interview an, dass die Plätze im Melbourne Park im Vergleich zum Vorjahr schneller geworden sind. "Sie sind super-schnell - vielleicht weil so viel darauf trainiert wurde", meinte Thiem.
Geht der Vorjahres-Finalist nichtsdestotrotz mit einem Sieg in das Auftakt-Duell bei den Australian Open gegen den Kasachen Michail Kukuschkin, muss Novak vor dem Aufeinandertreffen mit Adrian Mannarino (Nr. 32) die Niederlage erst einmal verdauen. Der Niederösterreicher war im Vergleich zum Engagement beim Sieg am Dienstag gegen den Italiener Fabio Fognini nicht wiederzuerkennen, am Ende stand gegen den sehr motiviert aufgetretenen Mahut ein 6:7(2),2:6.
Der 39-jährige Mahut ist zwar Achter der Doppel-Weltrangliste, hatte aber davor seit rund einem Jahr keine Einzel-Partie gespielt. Im Endeffekt wurde er freilich zum Matchwinner der vom Wiener Richard Ruckelshausen betreuten Franzosen, führte er doch zum Abschluss das Doppel der Grande Nation zum 6:3,6:3-Sieg. Für den ebenso aus der Voll-Quarantäne gekommenen Oswald und den noch ohne fixen Major-Ticket bestückten Weissborn war es der einzige Match-Einsatz in dieser Woche.