Dass in Österreich während des Lockdowns auch die Tennishallen geschlossen bleiben müssen, hat zuletzt für immer größeres Unverständnis gesorgt. Umso überraschender kam nun die Aussage von Sportminister Werner Kogler, der Montagabend auf Servus TV erklärte: „Meine Überzeugung ist, dass man Indoor beim Tennis wohl eine Ausnahme machen kann. Aber viele Sportarten wird es nicht geben. Wir haben eine riesen Luftkubatur in den Tennishallen. Es sollte daher möglich sein, dass sich zwei bis vier Leute in diesen großen Räumen sportlich betätigen. Es ist eine Lösung anzustreben, die vom Hausverstand Sinn macht.“
Also ein Hoffnungsschimmer am rot-weiß-roten Tennis-Horizont, aber auch noch nicht mehr. Denn es gibt weder einen Termin, wann die Hallen wieder öffnen dürfen, noch Durchführungskriterien. So gilt es zu klären, ob man vor dem Spiel einen negativen Test vorweisen muss, ob die sanitären Bereiche geöffnet sind, und vieles mehr.
Die Angst vor Insolvenzen
Trotzdem ist man über die Aussage Koglers natürlich auch beim steirischen Tennisverband STTV erfreut. „Eine baldige Öffnung wäre extrem wichtig – nicht nur für die Spieler, sondern vor allem auch für die Hallenbetreiber. Nicht auszudenken, müssten da einige Insolvenz beantragen“, sagt Präsident Rudi Steiner. Derzeit sind in der Steiermark sieben der insgesamt 57 Hallen, in denen 96 Spieler mit einer Ausnahmegenehmigung des Bundesministeriums trainieren dürfen, geöffnet. Warum die Hallen bis dato überhaupt geschlossen bleiben mussten? „Eine Öffnung wäre zwar gerechtfertigt gewesen, doch ist der Tennissport da Opfer einer gewissen Gleichbehandlung gegenüber anderen Sportarten geworden“, sieht es Steiner.
Die alljährliche steirische Wintermeisterschaft (300 Teams mit rund 4300 Spielern wären am Start gewesen) wurde ja bereits abgesagt, doch plant der Verband ein „organisiertes Matchspielen“, wie es STTV-Geschäftsführer Stefan Schuh formuliert. „So wollen wir den Hallen und den Vereinen trotz des Ausfalls möglichst viele Partien ermöglichen.“