Dominic Thiem hat am Montag in der Servus-TV-Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7" ausführlich auf seine Saison zurückgeblickt und auch in die Zukunft geschaut. Der US-Open-Sieger hat sich mit dem ersten Major-Titel einen großen Traum erfüllt, als Nummer drei der Welt spielt schon auch der Wunsch, einmal ganz oben zu stehen, eine Rolle. Doch liegt beim 27-jährigen Niederösterreicher weiterhin der Fokus ganz auf den vier Grand-Slam-Turnieren.
Sollte er also in einem Jahr im ATP-Ranking etwa erstmals das Jahr als Nummer zwei oder gar ganz oben abschließen, ist das für ihn nicht hauptausschlaggebend. "Es kommt darauf an, was ich für ein Jahr spiele. Die Grand Slams haben für mich oberste Priorität. Wenn ich kein Grand Slam gewinne oder kein Finale spiele dort, wäre ich vielleicht nicht zufrieden. Wenn ich aber Nummer vier bin und eines gewinne und vielleicht das sonstige Jahr nicht so gut spiele, wäre ich zufriedener", erklärte Thiem.
Der Wunsch nach einem Grand Slam ist größer
Sein Ziel sei es einfach, bei den großen Turnieren wieder richtig gut zu spielen. "So wie es 2020 und die meiste Zeit auch 2019 der Fall war. Die Nummer eins in der Weltsportart Tennis zu werden, ist aber freilich auch ein Anreiz. "Der Wunsch ist schon da, wenn ich Nummer drei bin, will ich auch Nummer eins werden. Er ist jetzt nicht so groß wie der Wunsch nach einem Grand-Slam-Titel war oder jetzt noch immer ist von einem zweiten. Aber es wäre natürlich unglaublich schön. Aber es würde jetzt nicht so wehtun, wenn ich das Ziel nicht erreichen würde, als hätte ich nie einen Grand-Slam-Titel gewonnen."
Dazu gesagt sei aber, dass man ohne Grand-Slam-Sieg wohl kaum auf den Tennis-Thron klettern kann. Ausgezeichnete Major-Resultate sind Voraussetzung dafür. Eine große Rolle spielen werden freilich auch 2021 die "big three" Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer, auch wenn hinter der Leistungsfähigkeit des Schweizers nach langer Verletzungspause im Jahr, in dem er 40 wird, ein Fragezeichen steht. "Es kann sein, dass nächstes Jahr alle vier Grand Slams von den großen Dreien gewonnen werden, vor allem von Djokovic und Nadal. Trotzdem wird die Chance größer, dass es wieder mehr Siegergesichter gibt. Mein Titel war vielleicht deswegen so wichtig, weil die anderen gesehen haben, dass es möglich ist."
Darauf angesprochen, dass er schwierige Rahmenbedingungen wie im Coronajahr oder auch den aktuellen Prozess gegen Ex-Trainer Günter Bresnik gut wegstecken könne, meinte Thiem. "Sobald ich auf dem Platz bin, denke ich nicht an irgendwelche privaten Sachen." Das sei in der Jugend nach schlechten Schulnoten schon so gewesen, und das sei auch heute noch so. "Natürlich sind die Probleme größer geworden mit Corona und so, aber es ist immer noch so, dass ich die Sachen völlig ausschalten kann."
Thiem bekam im Anschluss vom Studiogast und Fußball-Gast Marko Arnautovic ein Geschenk zum US-Open-Sieg überreicht und zwar den seit Juni vertriebenen, in Österreich hergestellten "Arnautovic Gin".