Mit einem 4:6, 7:6, 6:4-Sieg schnappte Daniil Medwedew dem Österreicher Dominic Thiem bei den ATP Finals in London den Titel vor der Nase weg. Der russische "Bär" (so sein Sitzname) kürte sich somit zum inoffiziellen Weltmeister - und das ohne Matchverlust in der O2-Arena. Diese war zum letzten Mal der Schauplatz des Saisonkehraus, ab 2021 wird in Turin gespielt.
Wie der Russe tickt, erklärte er 2019 in einem Interview mit der britischen "Metro" - und überrascht dabei vor allem mit einer Aussage: "Ich hasste Roger Federer. Ich konnte einfach nicht zusehen, wie er wieder und wieder gewann. Ich habe von der ersten Runde an für die anderen Spieler gejubelt, weil ich diese Einstellung hatte."
Quarantäne vor dem Start der Australian Open
Nach seinem Triumph in London will der Weltranglistenvierte nun natürlich bei den Australian Open (ab 18. Jänner) gleich den nächsten großen Titel folgen lassen. Allerdings steht dahinter noch ein großes Fragezeichen. Denn die anhaltende Corona-Pandemie macht den Organisatoren zu schaffen. Laut neuestem Beschluss des Bundesstaates Victoria, wo das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres über die Bühne geht, dürfen die Spieler nicht vor dem 1. Januar anreisen und müssen nach Ankunft für 14 Tage in Quarantäne.
Das bedeutet für die Spieler, dass sie vor Turnierbeginn vor Ort kaum Trainingsmöglichkeiten haben werden. Medwedew: "Nach 14 Tage Herumsitzen im Zimmer sofort fünf Sätze spielen wäre für die Gesundheit der Spieler gefährlich. Wenn wir kurz vor dem Turnier nicht in der Lage sind, während der Quarantäne zu trainieren, denke ich nicht, dass das Turnier stattfinden wird."
Derzeit soll schon im Raum stehen, die Australian Open nach hinten in den Februar oder März zu verlegen.