Zwar eine Runde weiter, sein spielerisches Niveau muss Dominic Thiem im Achtelfinale des Erste Bank Open aber anheben. Da geht es am Donnerstag gegen Cristian Garin, Dreisatzsieger gegen den Schweizer Stan Wawrinka. Auf den Chilenen trifft Thiem ebenso erstmals wie es bei Witalij Satschko der Fall gewesen ist. Der Ukrainer hat am Dienstag jedenfalls in Wien dafür gesorgt, dass die 1.000 Zuschauer zum Auftakt der "Night-Session" durchaus auf ihre Rechnung gekommen sind.
Für Thiem wurde es beim 6:4,7:5 enger, als er es gerne gehabthätte. "Ich habe eigentlich gut trainiert die letzten Tage, mit richtig guten Gegnern", wies Thiem darauf hin, dass in der Vorbereitung alles gepasst hat. "Aber ein Match ist eine komplett andere Geschichte, nicht ganz so locker. Da kann es auch passieren, dass das mal in die Hose geht. Wenn ich schlecht spiele, kann auch eine Niederlage passieren. Definitiv muss für Donnerstag eine Steigerung her, vorher noch einmal ein gutes Training."
Die hohe Intensität der letzten Games gegen Witalij Satschko möchte Thiem nun in die Partie gegen Garin mitnehmen. "Ich versuche da anzuschließen. Christian Garin ist ein sehr, sehr solider Spieler, hat keine
Schwächen und eine richtig gute Rückhand." Seine bisher vier ATP-Tennistitel hat der Südamerikaner auf vergangenes und dieses Jahr aufgeteilt, heuer schlug er vor der Corona-Pause in Cordoba und Rio de Janeiro zu. Danach hatte Garin mit 18 sein Karrierehoch inne, aktuell ist er Weltranglisten-22.
Alle seine Titel hat der 24-Jährige aus Santiago auf Sand errungen. Und da will Thiem ansetzen: "Ich glaube, er fühlt sich ein bisschen wohler auf Sand. Da möchte ich ansetzen und das Spiel schneller machen", nahm sich Thiem vor. Speziell wertvolle Tipps für Thiem wird es zweifellos auch noch von Coach Nicolas Massu geben, hatte der doch seinen Landsmann bereits einige Male als chilenischer Davis-Cup-Coach unter seinen Fittichen.
Der Donnerstag wird in der Wiener Stadthalle zum Österreicher-Tag, denn auch Jurij Rodionov bestreitet sein Achtelfinale. Nach seinem Sensationssieg am Montag gegen Denis Shapovalov wartet eine scheinbar einfachere Aufgabe, Daniel Evans ist als Weltranglisten-33. aber noch immer 120 Plätze besser als Österreichs Nummer drei klassiert. Rodionov hat freilich bewiesen, dass er sich in so eine Aufgabe verbeißen kann. Der Brite Evans ist noch ohne ATP-Titel, hat zwei Endspiel-Teilnahmen stehen.