Tennisstar Novak Djokovic hat das Achtelfinale des Erste Bank Open erreicht, hatte beim 7:6(6),6:3 gegen Filip Krajinovic aber Mühe und etwas Glück. Im Duell der Serben war der Außenseiter in Satz eins der bessere Spieler, fand auch einen Satzball vor, doch die Belohnung blieb aus. Ein frühes Break im zweiten Durchgang stellte die Weichen zum in 88 Minuten fixierten Erfolg. Djokovic spielt nun am Mittwoch (nicht vor 17.30 Uhr) gegen den Kroaten Borna Coric ums Viertelfinale.
Nach verwertetem Matchball flüsterte Djokovic seinem Freund Krajinovic ins Ohr, dass er selbst im ersten Satz etwas glücklich war. "Das war ich wirklich. Wir trainieren viel miteinander, auch bevor wir hierhergekommen sind. Er kennt mein und ich sein Spiel sehr gut. Es war ein hartes Los. Es ist immer Extra-Druck, wenn man wen sehr gut kennt. Er hat auf den Satz serviert im Tiebreak, ein, zwei Punkte da und dort können das Momentum im Match ändern. Ich bin einfach froh, dass ich gewonnen habe."
Djokovic mit deutschen Grußworten
Zu Beginn des Siegerinterviews auf dem Center Court setzte Djokovic seine Ankündigung von der Pressekonferenz vom Sonntag um und redete ein paar Sätze in Deutsch. "Ich habe in Deutschland trainiert, wenn ich 12,13,14 Jahre war. Ich hatte die deutsche Sprache in der Schule. Ich fühle mich sehr, sehr wohl hier. Danke für die Unterstützung und das Willkommen", ließ er die rund 1.000 Fans in der Wiener Stadthalle wissen, bevor diese für die Besucher der "Night-Session" Platz zu machen hatten.
Krajinovic hatte Djokovic heuer schon besiegt, und zwar im Juni beim letztlich von Dominic Thiem gewonnenen Belgrader Einladungsturnier der Adria Tour. Auf der ATP-Tour war es das erst dritte Duell der beiden, wobei sich Djokovic vor gut einem Monat im Rom-Achtelfinale mit dem fast identischen Ergebnis von 7:6(7),6:3 durchgesetzt hatte.
Djokovic: "Ich weiß, ich kann besser spielen"
Am Dienstag war Krajinovic auf Revanche aus. Zwar sah er sich 1:3 in Rückstand, doch mit zwei Breaks bzw. vier Games in Folge drehte er den Durchgang vorerst zum 5:3. Der 33-jährige Djokovic rettete sich ins Tiebreak, auch hier hatte Krajinovic ein 5:3 und bei 6:5 einen Satzball. Bei 6:6 ging ein Smash des 28-Jährigen ins Netz, Djokovic nutzte seinen ersten Satzball. Auch der zweite Satz war nicht ganz so klar, mit Breaks zum 2:1 und 6:3 machte der Weltranglistenerste dann aber doch alles klar.
"Es war mein erstes Indoor-Spiel nach längerer Zeit", erinnerte Djokovic danach. "Das war noch nicht mein höchstes Level. Ich habe versucht, positiv zu bleiben. Ich weiß, ich kann besser spielen. Es passiert mir oft, dass ich nicht so gut in ein Turnier starte." Demnach sollte er sich gegen Coric schon leichter tun. Es ist als erstes Achtelfinale beim heurigen ATP-Turnier angesetzt. Im Head-to-Head mit der 23-jährigen Nummer 24 der Weltrangliste steht es 3:0 für Djokovic.
Parallel zur Djokovic-Partie qualifizierte sich Daniel Evans für das Achtelfinale am Donnerstag gegen den Österreicher Jurij Rodionov. Der Brite profitierte bei einer 6:3,4:5-Führung von der Aufgabe des slowenischen Qualifikanten Aljaz Bedene. Der 30-jährige Evans liegt als 33. im Ranking 120 Plätze vor Rodionov, im Head-to-Head steht es 1:1. Weitere Sieger des frühen Dienstags waren Grigor Dimitrow (BUL) mit 7:6(6),6:3 gegen Karen Chatschanow (RUS) und Hubert Hurkacz (POL) mit 6:3,7:5 gegen Attila Balasz (HUN).