Die Polin Iga Swiatek und die US-Amerikanerin Sofia Kenin bestreiten das Damen-Finale der Tennis-French-Open. Nachdem am Donnerstag die ungesetzte 19-jährige Swiatek die argentinische Qualifikantin Nadia Podoroska glatt 6:2,6:1 besiegt hatte, gewann die 21-jährige Kenin gegen die Tschechin Petra Kvitova (7) 6:4,7:5. Für die Nummer vier des Turniers geht es um ihren heuer schon zweiten Grand-Slam-Titel, hatte Kenin doch die diesjährigen Australian Open für sich entschieden.
Alles andere als ein Erfolg der Weltranglisten-Sechsten am Samstag in Paris wäre im Grunde eine Sensation. Andererseits hat Swiatek im Turnierverlauf erst 23 Games und noch keinen Satz abgegeben. Die Weltranglisten-54. ist die erste polnische Finalistin in Roland Garros in der Profi-Ära bzw. seit 1968. "Ich bin überrascht, dass ich es geschafft habe. Aber wenn ich es mir zugetraut habe, dann bei den French Open. Ein Traum ist wahr geworden", meinte Swiatek. Sie steht auch im Doppel-Halbfinale.
Swiatek ist erst die siebente ungesetzte Endspiel-Teilnehmerin der Profi-Ära in Roland Garros. Auch im Vorjahr hatte mit Marketa Vondrousova (CZE) eine Ungesetzte im Endspiel gestanden. Swiatek hatte Vondrousova in Runde eins ausgeschaltet und Top-Favoritin Simona Halep im Achtelfinale. Besonders der 6:1,6:2-Erfolg über die Weltranglisten-Zweite hatte die Tennis-Szene überrascht. Sie wird nun im Ranking zumindest auf Position 24 klettern, bei einem Titel wird sie Nummer 17 sein.
Kvitova erreichte gegen Kenin nicht ihr Topniveau. Die Melbourne-Triumphatorin führte im ersten Satz schnell mit 4:1 und trat weiterhin konsequent und kompromisslos auf, auch nachdem Kvitova auf 4:3 herangekommen war. Im zweiten Satz zeigte die junge US-Amerikanerin Nerven, als sie nach einem 5:3 noch einmal das 5:5 hinnehmen musste, ließ sich dann aber gegen die zweifache Wimbledonsiegerin doch nicht mehr von ihrem Sieg in zwei Sätzen abbringen.