Es gibt sie immer wieder einmal. Jene Spieler, die bei einem Grand Slam plötzlich aus der zweiten oder dritten Tennisreihe tanzen und für Furore sorgen. Sebastian Ofner war so einer: 2017 kämpfte sich der Steirer in Wimbledon als Nummer 217 der ATP-Weltrangliste über die Qualifikation bis in die dritte Runde und musste sich dort erst Alexander Zverev geschlagen geben. Bei den heurigen French Open in Paris gibt es aber nicht nur einen, sondern gleich mehrere „Ausreißer“. Die Rede ist von Hugo Gaston, Daniel Altmaier, Sebastian Korda und Daniel Elahi Galan.
Gaston, seines Zeichens die Nummer 239 im Computer und nur dank einer Wildcard in Roland Garros dabei, bezwang in Runde drei den dreifachen Grand-Slam-Sieger Stan Wawrinka in fünf Sätzen und trifft heute (4. Partie nach 11 Uhr, ORF 1 live) im Achtelfinale auf Dominic Thiem. Der erst seit wenigen Tagen 20-Jährige hatte vor Paris noch keinen Sieg auf der ATP-Tour gefeiert. Sein Ziel für heute? „Ich bin glücklich, dass ich gegen Dominic spielen kann. Er ist ein toller Spieler und Fighter. Es wird sicher hart, aber ich werde versuchen, es zu genießen. Und dann sehen wir.“
Eine Katze mit Nadals Namen
Gaston ist wie Sebastian Korda der erste Paris-Achtelfinalist außerhalb der Top 200 seit Arnaud Di Pasquale 2002. Der ebenfalls erst 20-jährige Korda liegt aktuell auf Platz 213 der Weltrangliste, ist der Sohn des ehemaligen Australian-Open-Siegers Petr Korda (1998) und fordert im heutigen Achtelfinale Paris-König Rafael Nadal. Der Spanier gilt übrigens als das große Vorbild des in Bradenton lebenden Amerikaners, der sogar seine Katze nach Nadal benannt hat. Doch nicht nur Sebastian und Vater Petr, sondern die gesamte Korda-Familie hat den Sport im Blut: Sebastians Schwestern Jessica und Nelly golfen erfolgreich auf der Damen-Profi-Tour in den USA.
Ebenfalls im Achtelfinale steht der Deutsche Daniel Altmaier. Die 22-jährige Nummer 186 im Ranking hat in Paris bereits Feliciano Lopez, Jan-Lennard Struff und den auf Position acht gesetzten Matteo Berrettini auf seiner Abschussliste und gab dabei noch keinen Satz ab. „Das ist erst der Anfang“, warnt der Qualifikant seinen nächsten Gegner, den Spanier Pablo Carreno Busta.
Ebenfalls groß aufgespielt hat der kaum bekannte Kolumbianer Daniel Elahi Galan (ATP-Nr. 154), für den allerdings in der dritten Runde gegen Novak Djokovic Endstation war.