In einem Interview mit CBS-Sports kritisierte der ehemalige Weltranglistenerste Andy Roddick den Serben Novak Djokovic nach dessen Disqualifikation im Achtelfinale bei den US Open scharf. "Die letzten sechs Monate waren für Djokovic ein PR-Debakel", und bezieht sich dabei auch auf das Corona-Fiasko bei der Adria Tour sowie die vom 17-fachen Grand-Slam-Sieger kürzlich gegründete Spielergewerkschaft PTPA.

Vor allem der verzweifelte Versuch, von den Fans ebenso geliebt zu werden wie Rafael Nadal und Roger Federer würde Djokovic schwer zu schaffen machen. "In dieser Phase seiner Karriere ist er der Bösewicht, weil alle schon so lange in Nadal und Federer verliebt sind", sagt der mittlerweile 38-jährige Roddick und zieht einen interessanten Vergleich: "Djokovic ist in den Augen der Fans der Kerl, der Bambi erschießen will."

"Er schien nicht übermäßig besorgt"

Und zum Thema Disqualifikation: Die Aktion, als er die Linienrichterin mit einem aus Ärger weggeschossenen Ball am Hals traf, sei definitiv unglücklich gewesen, aber: "Was mich vor allem stört, ist dieses zwanzigminütige Gespräch danach. Die Art und Weise, wie er nicht übermäßig besorgt über den Hals der Frau schien. Und das Schwänzen der anschließenden Pressekonferenz gibt der Geschichte einen zusätzlichen negativen Touch", sagt der US-Open-Sieger 2003.

Fest steht, dass Djokovic nächste Woche beim Masters-Turnier in Rom antreten wird. Bis auf Roger Federer und Daniil Medwedew sind alle Spieler aus den Top 20 mit von der Partie.