Für Novak Djokovic haben die diesjährigen US Open ein unrühmliches Ende genommen. Nachdem ein aus Frust blind nach hinten geschossener Ball eine Linienrichtern getroffen hatte, wurde der Tennis-Weltranglistenerste während seines Achtelfinales gegen Pablo Carreno-Busta disqualifiziert. Damit eröffnet sich für den als Nummer zwei gesetzten Dominic Thiem die große Chance auf den ersten Majorsieg.
Das wegen der Corona-Pandemie unter ganz speziellen Bedingungen durchgeführte Grand-Slam-Turnier ist nach Ausschlüssen wegen eines positiven Covid-19-Tests um einen Skandal reicher. Der topgesetzte und haushohe Favorit Djokovic handelte nach vergebenen Satzbällen und anschließendem Aufschlagverlust zum 5:6 im ersten Satz aus Frust. Die Linienrichterin ging zu Boden, scheinbar war sie in der Halsgegend getroffen worden. Djokovic eilte zu ihr, es schien aber bald wieder alles in Ordnung zu sein. Der erschrocken wirkende Serbe entschuldigte sich, die Situation war ihm sichtlich unangenehm.
Djokovic akzeptierte die Entscheidung
Freilich kamen trotzdem die Referees auf dem Platz zusammen und fällten das Urteil, mehrfach hörte man, man habe keine andere Wahl. Djokovic diskutierte - allerdings sehr ruhig - noch lange. Er stellte die Disqualifikation aber nicht infrage, man hörte deutlich, wie er sagte, er akzeptiere jede Entscheidung. Laut Reglement hat ein derartiges Vergehen einen Ausschluss zur Folge. Schon zuvor hatte Djokovic einen Ball wild in Richtung Bande weggeschossen, da war aber nichts passiert.
Carreno-Busta zog damit in die Runde der letzten acht ein. Der Spanier bekommt es im Viertelfinale mit dem Sieger aus Denis Shapovalov (CAN-12) gegen David Goffin (BEL-7) zu tun. Am unteren Ende des Rasters kämpft Thiem am Montag (Ortszeit) gegen Kanadas Jungstar Felix Auger-Aliassime um den Einzug ins Viertelfinale. Es steht damit fest, dass es bei den "Bubble-Open" einen Premierensieger geben wird.