Die 134. Auflage des Wimbledon-Turniers fiel gänzlich Corona zum Opfer. Die French Open wurden verschoben und die US Open bangen derzeit um ihre Ausrichtung. Dennoch: Trotz globaler Reisebeschränkungen versucht der internationale Tennisverband (ITF), allmählich wieder in die Spur zu finden. Und so heißt es kurioserweise „Vorteil, Pörtschach“. Die vermeintlich stillgelegte und renovierungsbedürftige Werzer Tennis-Arena könnte Ende August weltweit in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Die WTA, also der Damen-Verband, plant am Wörthersee offenbar ein Turnier auszutragen. Ausgestattet mit einem Preisgeld von 125.000 US-Dollar.
Am Dienstag hat in Pörtschach bereits eine Inspektion der Gegebenheiten stattgefunden, via Videokonferenz. Die endgültige Entscheidung der WTA soll am Mittwoch erfolgen. „Es sieht gut aus“, meint ein Insider, der die Chancen für eine Zusage auf 90 Prozent tippt. Stattfinden soll das Spektakel, bei dem viele Top-Spielerinnen erwartet werden, Ende August. Genauer gesagt zum Zeitpunkt der US-Open.
Der Hintergrund: Sollte das Grand-Slam-Turnier in New York stattfinden können, dann lediglich als Hauptbewerb, ohne Qualifikation. Dem Vernehmen nach wird ein Teil des US-Open-Preisgeldes in Pörtschach ausgeschüttet, den Rest würde das Land beisteuern. Allerdings rechnen nicht mehr viele damit, dass das Turnier in Flushing Meadows ausgetragen werden kann.
Grund: Die horrenden Corona-Zahlen der USA und die sinkende Bereitschaft vieler Athleten vor einer Reise in einen der weltweiten Covid-19-Hotspots. Spielerinnen, wie die Rumänin Simona Halep haben ihre Teilnahme an den US-Open ohnehin schon früh zurückgezogen. Und so könnte für einige der Tennis-Stars Pörtschach eine durchaus interessante Alternative sein. Fakt ist allerdings: Auf die Arena wartet viel Arbeit, um die infrastrukturellen Bedingungen eines WTA-Turniers zu erfüllen.
Ein weiteres Turnier findet übrigens in Klagenfurt statt. Auf dem Gelände der Sportunion wird „Thiem, Set, Match“, die Turnierserie von Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem unter der Schirmherrschaft von Red Bull ausgetragen (22. August). Union-Sektionsleiter Markus Polessnig: „Wir sind froh, Teil dieser einzigartigen Turnierserie sein zu dürfen. Ein paar Startplätze sind noch frei.“