Als Juniorspieler habe er jeden geschlagenen Ball selbst laut hörbar kommentiert, seine Eltern seien auf der Zuschauertribüne deshalb "fast ausgerastet", sagte Roger Federer dem "Zeitmagazin". Sie hätten zu ihm gesagt: "Wenn du so weitermachst, kommen wir nicht mehr mit dir auf Tour, das ist ja peinlich."
Nachdem der Rekord-Grand-Slam-Turniersieger nach einer Niederlage im Jahr 2001 seinen Schläger zertrümmert hatte, sei ihm klar geworden: "So, jetzt ist fertig, so kann ich mich nicht mehr verhalten."
Federer ließ sich von einem Psychologen beraten. "Das war ein extrem langwieriger Prozess. Erst zwei Jahre später habe ich wirklich gewusst, wie ich mich auf dem Platz verhalten muss, um einerseits nicht zu gleichgültig und andererseits nicht immer gleich auf 180 zu sein", sagte der Gewinner von 20 Grand-Slam-Turnieren aus der Schweiz. Eines aber habe er sich nicht abgewöhnt: Selbstgespräche während seiner Spiele. "Man muss manchmal mit sich selber reden, um sich abzulenken, um sich neu zu konzentrieren. Manchmal muss man hart mit sich selbst ins Gericht gehen." Tennis sei die einsamste Sportart, so Federer.