Die weltweite Tennis-Tour wird wegen der Corona-Krise bis mindestens 31. Juli pausieren. Das teilten ATP, WTA und Weltverband am Freitag mit. Betroffen ist davon auch das ab 27. Juli geplante Herrenturnier in Kitzbühel. Dessen Direktor Alexander Antonitsch hofft nun auf einen September-Termin, "dann würden wir in Kitzbühel vielleicht sogar einen europäischen Sandplatz-Herbst einläuten können".
"Das wichtigste Signal ist für uns im Moment, dass unser Turnier nicht abgesagt, sondern verschoben wurde", erklärte Antonitsch in einer Aussendung. Er hoffe auf einen Termin Anfang September. Die Kitz-Veranstalter wollen nun ausloten, was innerhalb der Regeln der österreichischen Bundesregierung machbar und möglich ist: "Auch, wenn das Turnier stattfinden kann, gehen wir davon aus, dass wir nicht vor vollen Publikumsrängen spielen werden können", teilten die Generali-Open-Veranstalter Herbert Günther und Markus Bodner mit.
"Sollte - wie angekündigt - im September eine begrenzte Zuschauerzahl zugelassen werden und eine Reduktion beim Preisgeld stattfinden, würden wir nochmals mit einem blauen Auge davonkommen. Ohne Publikum wäre das Auge schon dunkelblau, aber nicht zu spielen, wäre für uns das Worst-Case-Szenario", sagten die Veranstalter. Im Falle einer Durchführung werde man ein eigenes, limitiertes Online-Karten-Kontingent auflegen.
Große Turniere
Kitzbühel soll diesen Plänen nach auf dem Weg zu den auf 20. September verschobenen French Open liegen. Neben Kitzbühel interessieren sich auch weitere große Turniere wie Rom oder Madrid, die bisher der Krise zum Opfer gefallen sind, für neue "Slots" im Herbst. Die ATP und WTA nehmen die nächste Lagebeurteilung Mitte Juni vor.
Das nächste Grand-Slam-Turnier, das derzeit gemäß aktuell gültigem Kalender gespielt werden soll, sind die US Open vom 31. August bis 13. September. Die Amerikaner hoffen immer noch, das Turnier zum geplanten Zeitpunkt in New York abhalten zu können - womöglich ohne Zuschauer. Die Anlage dient mittlerweile auch nicht mehr als temporäre Coronavirus-Klinik. Mitte Juni will der US-Verband entscheiden, wie es mit dem US Open weitergeht.
Die Befürchtungen werden freilich immer größer, dass in diesem Jahr überhaupt keine "richtigen" Profiturniere mehr gespielt werden. Craig Tinley, der Direktor der Australian Open, geht sogar schon für sein nächstes Turnier im Jänner 2021 davon aus, dass nur australische Fans vor Ort zuschauen werden.