Ja, das erinnert doch sehr an die Kontroverse zwischen Dominic Thiem und seinem langjährigen Trainer Günther Bresnik. Jetzt attackiert Juan Carlos Ferrero – selbst sieben Wochen die Weltnummer 1 und French-Open-Sieger 2003 – seinen Ex-Schützling Alexander Zverev (23). Er wirft «Sascha» Defizite in der Berufseinstellung, mangelnde Disziplin und mentale Schwächen vor.
«Um Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und den Rest zu überflügeln, müssen sich Zverev und die anderen, die danach kommen, abseits des Platzes, von der Ernährung bis zur Fitness, verbessern», sagt Ferrero in einem Interview. «Wir gerieten damals wegen Respektlosigkeit und Unpünktlichkeit aneinander. Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass es nicht richtig ist, wenn er 20 oder 30 Minuten zu spät zum Training kommt. Viel Geld zu verdienen, wenn man jung ist, kann einen eben schwindelig machen."
Was man nicht vergessen darf: Die Vorwürfe Ferreros beziehen sich auf einen damals 20-Jährigen. Es ist bekannt, dass der Deutsche früher auch ungeschickt in seiner Haltung gegenüber den Medien gewesen ist. In den letzten zwei Jahren hat sich die Nummer 7 der Welt aber auch charakterlich weiterentwickelt. Nicht zuletzt auch durch seine enge Beziehung zu Roger Federer, von dem er sich eine positivere und professionellere Einstellung abgeguckt habe, wie er selbst schon zugab. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wehrte sich Zverev auch schon gegen die Vorwürfe von Ferrero: "Er wollte aus mir einen ruhigen, balancierten Kerl machen – der ich nie war und nie sein werde."