Dominik Thiem macht sich angesichts der Coronavirus-Pandemie keine Illusionen. "Bis ich meinen Beruf wieder ausüben kann und der Turnier-Alltag wieder losgeht, wird es noch sehr, sehr lange dauern", sagte der Dritte der Tennis-Weltrangliste im ORF. "Denn im Tennis ist so viel Reisen nötig, und die Spieler kommen aus so vielen Ländern."
Aktuell hält sich der 26-Jährige daheim in Lichtenwörth fit, auch Inline-Skaten und hin und wieder Wandern stehen auf dem Programm. Die Zwangspause sei für alle gleich, meinte Thiem. "Das Wichtigste ist, dass sich alle gut an die Vorschriften halten, damit wir das Problem so schnell als möglich lösen."
Seinem Tennis würde eine längere Trainingspause nicht schaden, erklärte der Finalist der heurigen Australian Open. "Ob ich jetzt spiele oder nicht, ist für das Tennis eigentlich echt egal. Ich habe so viel gespielt in meinem Leben, dass ich da nichts verlerne." Eineinhalb oder zwei Monate vor dem ersten Turnier würden reichen, um wieder auf 100 Prozent zu kommen. Die Tennis-Touren haben sich vorerst eine Pause bis zum 13. Juli verordnet.
Thiem hofft aber, dass Tennisplätze in Österreich bald wieder öffnen dürfen. "Tennis hat den Vorteil, dass man keinen Körperkontakt braucht, dass man bald im Freien spielen kann, da ist die Gefahr gleich null, dass man sich ansteckt", betonte Thiem. "Für mich wäre es gut, weil ich mich körperlich betätigen könnte und ein bisschen in den Schlag komme."
Was die Olympischen Spiele 2020 betrifft, so hatte sich Thiem aus Termingründen gegen ein Antreten in Tokio entschieden. Die Verschiebung auf 2021 könnte die Situation für den Niederösterreicher, der sich einen Olympia-Start in Paris 2024 fix vorgenommen hat, ändern. "Wenn das reinpasst, würde ich da sehr gerne spielen, dann hätte ich sogar zweimal die Chance, daran teilzunehmen."