Ich hatte bis dato Gott sei Dank noch nichts zu tun.“ Das ist jener Satz, den man von einem Mannschaftsarzt am liebsten hört. Ulrich Lanz hat im September 2014 die Rolle seines Vaters Edials Team-„Doc“ der österreichischen Davis-Cup-Truppe übernommen und kann vermelden, „dass der eine oder andere Spieler wohl ein kleineres Wehwehchen hat, aber nichts Tragisches. Wie gesagt, mir ist unter Anführungszeichen langweilig“, lächelt der Steirer.
Auch die beiden Team-Oldies, der 39-jährige Oliver Marach und der 38-jährige Jürgen Melzer, seien bestens in Schuss. „Aber wir stehen ja auch am Anfang der Saison. Gegen Ende des Jahres kommen die Probleme immer mehr zum Vorschein“, weiß Lanz, der den bisher spektakulärsten Einsatz 2018 in Graz gegen Australien hatte. „Da mussten wir bei Marach am Platz den verkrampften Muskel herausdehnen, damit er weiterspielen konnte.“
Im Frühjahr würden den Teamarzt viel mehr „Schnupfen, Husten und Heiserkeit“ auf Trab halten. Ob es da bei der Behandlung Probleme mit den Dopingregeln gebe? „Es gibt genaue Vorgaben. Die meisten Medikamente kennt man eh. Ansonsten kann man auf der Med-App der NADA den Namen des Produktes eingeben und sieht sofort, ob das Mittel erlaubt ist. Und die Spieler checken das gegen.“
Großes Thema im Team ist auch das Coronavirus. Lanz: „Für Leib und Leben besteht meiner Meinung nach keine Gefahr – schon gar nicht für junge Menschen, die gesund und fit sind.“ Trotzdem ist im Team Vorsicht geboten – Händeschütteln und Selfies mit Fans sind tabu. Denn, „tritt ein Fall auf, werden wir vielleicht zwei Wochen in Quarantäne gesteckt. Und das wäre für einen Tennisprofi, der weiterreisen muss, fatal.“