Dominic Thiem ist laut Papier, sowohl von der Weltrangliste her, als auch vom Head-to-Head (6:2) gegen den Deutschen Alexander Zverev nun im Halbfinale der Australian Open Favorit. Der 26-jährige Niederösterreicher sieht das trotz seines Sieges über Rafael Nadal nicht so.
"Ich freue mich auf die Partie gegen Sascha. So wie er jetzt auch bei dem Turnier spielt, würde ich mich jetzt nicht als Favorit sehen", sagte Thiem, der ab Montag zumindest Nummer 4 im ATP-Ranking sein wird. Selbst bei einem ersten Grand-Slam-Titel könnte er aber maximal Dritter werden. "Das ist eine sehr offene Partie, in der wir beide sehr gute Chancen haben werden. Ich freue mich darauf."
Zudem stand Thiem noch ganz im Einfluss seines bisher wichtigsten Sieges über den 19-fachen Major-Sieger Rafael Nadal. "Es ist ein unglaubliches Gefühl gerade. Gegen eine aktuelle Nummer 1 zu gewinnen, ist immer etwas ganz Spezielles. Ein erster Sieg gegen Rafa bei einem Grand Slam ist unglaublich für mich, natürlich ist auch ein Semifinale bei einem Grand Slam immer ein sehr gutes Ergebnis."
Und wie ordnet er den Sieg überhaupt ein? "Schon sehr hoch. Aber es geht in zwei Tagen weiter und will noch nicht so viel drüber nachdenken."
Fest steht jedenfalls schon vor den Semifinali, dass es im Endspiel am Sonntag ein Generationen-Duell geben wird. Im Donnerstag-Halbfinale spielen zwei der "big three", Novak Djokovic (32 Jahre) und Roger Federer (38), um das Finale, am Freitag (jeweils ab 9.30 Uhr MEZ/ServusTV) die jungen Herausforderer Thiem (26) und Zverev (22). Seit Wimbledon 2003 haben die drei Tennis-Legenden Nadal, Djokovic und Federer 55 von 66 Majors gewonnen. Zuletzt in den Jahren 2017, 2018 und 2019 kamen alle zwölf Grand-Slam-Sieger aus diesem Trio. Thiem oder Zverev könnten diese Serie beenden.