Schon vor der vergangenen Saison hatten die Vereinsverantwortlichen beim Grazer Park Club (GPC) mit dem Gedanken gespielt, doch im kommenden Jahr ist es so weit: Die Damenmannschaft des Grazer Traditionsvereins, die 2018 noch den Meistertitel geholt hat, wird kommendes Jahr nicht mehr in der 1. Bundesliga vertreten sein.
Die Gründe für das Aus in Österreichs höchster Spielklasse sind laut Vize-Obmann Hans Kamper mannigfaltig: Zu wenige Heimspiele, zu hohe Kosten - insbesondere für Spielerinnen, Reisespesen und ÖTV-Gebühren - und die zu zeitintensive Koordination. "Und aktuell gibt es in Österreich leider keine weiblichen Aushängeschilder wie bei den Herren mit Dominic Thiem, daher ist das Interesse sowohl vonseiten der Zuschauer als auch vonseiten der Sponsoren äußerst gering", sagt Kamper, der aber auch Kritik am ÖTV äußert: "Einige ehemalige Funktionäre verfolgten eigene Interessen und agierten nicht im Sinne einer fairen sowie erfolgreichen Meisterschaftsabwicklung. Auch die Organisation des heurigen Final Four war katastrophal. Betonen möchte Kamper jedoch, "dass uns die StTV-Präsidentin Barbara Muhr immer unterstützt hat und auch die ÖTV-Präsidentin Christina Toth äußerst bemüht und bereits dabei ist, die Rahmenbedingungen zu verbessern."
In der 2. Bundesliga werden die Damen des GPC weiterhin vertreten sein, Lisa-Maria Moser, Jasmin Buchta und Yvonne Neuwirth bleiben dem Verein erhalten. "Unser Ziel ist es, diese Klasse zu halten und unseren Damen eine Plattform zu bieten, auf diesem Niveau spielen zu können", sagt Mahira Hafizovic, die sportliche Leiterin (Damen) des GPC. Eine Rückkehr in den kommenden Jahren in die höchste Spielklasse will man sich beim GPC offenlassen.
Ohne steirische Damen wird die 1. Bundesliga aber auch 2020 nicht über die Bühne gehen. Der GAK, der den sportlichen Aufstieg nur hauchdünn verpasst hatte, rückt für den GPC auf. "Wir freuen uns natürlich darüber, aber es wird sich für uns nichts ändern. Wir treten mit der gleichen Mannschaft wie das Jahr zuvor an und wollen den Klassenerhalt schaffen", betont GAK-Sportchef Philipp Hochstrasser.
Bei den Herren halten Titelverteidiger Irdning und Aufsteiger TC Kern aus Vogau ab Ende Mai die weiß-grüne Fahne hoch.