Dominic Thiem hat im Finish des Jahres sein Preisgeld in gewaltige Höhen geschraubt. Auch wenn er am Sonntag bei den ATP Finals die 1,35 zusätzlichen Millionen Dollar für den Finalsieg verpasst hat: 2019 war auch in Sachen erspieltem Salär ein Rekordjahr für den 26-Jährigen. 7,13 Millionen Dollar aus Preisgeld und aus dem Bonuspool kommen Ende Jänner 2020 noch einmal 706.000 Dollar hinzu.
Die Association of Tennis Professionals (ATP) verteilt per Ranking nach den ATP Finals an die zwölf besten Spieler aus einem Bonuspool Gelder. Einerseits muss man diverse Commitments bei Turnieren wie Sponsoren- und Promotion-Termine erfüllen, andererseits entweder 8 oder 7 der Masters-Series-Turniere spielen. Im Falle Thiem, der ja in Cincinnati erkrankt passen musste, sind es sieben. Als Vierter im ATP-Abschlussranking erhält er 706.000 US-Dollar. Hätte er in Cincinnati spielen können, wären es beispielsweise 882.000 gewesen.
Großverdiener
Gigantisch selbst für die Tennis-Großverdiener wird es dann vor allem für die immer angestrebte Nummer 1 per Jahresende: Bis zu 3,49 Millionen Dollar werden für eine Nummer 1 per Jahresende, die alle Masters 1000 gespielt hat, ausbezahlt. Wobei es für ältere Spieler, allen voran Roger Federer, auch Ausnahmeregelungen betreffend die Anzahl der Turniere gibt, die hier zu weit führen würden.
Zurück zu Thiem: mit 7,84 Millionen hat der zweifache French-Open-Finalist 2019 fast ein Drittel seines Gesamteinkommens an Preisgeldern erspielt und hält nun bei 22,13 Millionen Dollar Karriere-Preisgeld. Im Vergleich dazu, inflationär natürlich nicht bereinigt, Thomas Musters Einkommen rein an Preisgeldern: 12,266 Millionen Dollar.
"Er ist sicherlich der reichste österreichische Tennisspieler, aber ich glaube, das Geld kommt von alleine, das ist nie ein Ziel", meinte Thiem-Manager Herwig Straka über dieses Thema. "Natürlich toll, wenn er hier so viel gewinnt und dann der Bonuspool dazukommt."
Ob er als Manager mit Finanzbackground Thiem auch bei der Veranlagung beratet? "Das ist eine familiäre Geschichte, wo natürlich andere Experten hinzugezogen werden, aber mein Rat zählt auch. Es ist aber eher auf der konservativen Seite. Es geht eher darum, die Werte zu erhalten und nicht groß spekulativ noch mehr herauszuholen."
Während es sich bei all den genannten Beträgen freilich um Summen vor Abzug der Steuern handelt, ist Thiems Einkommen natürlich auch von Sponsoren wie u.a. Bank Austria, Rolex, Kia, Red Bull und Ausrüster-Verträgen mit adidas und Babolat garniert. In den meisten Kontrakten gibt es Prämien für besondere Leistungen oder eben Ranglisten-Platzierungen per Jahresende.
Die Nummer vier der Welt
Durch den Vorstoß ins Endspiel der ATP Finals hat Thiem wieder sein Weltranglisten-Karrierehoch von Platz vier erreicht. Auf den drittplatzierten Schweizer Roger Federer fehlen ihm 765 Punkte. Der sechstplatzierte London-Sieger Stefanos Tsitsipas ist mit Thiem auf Tuchfühlung, dahinter klafft aber ein Loch von fast 2.000 Zählern. Dennis Novak ist weiter 108.