Nach der Premiere in Prag 2017 und Chicago 2018 geht es von Freitag bis Sonntag in Genf zum dritten Mal um den Laver Cup. Zum zweiten Mal ist Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem mit von der Partie. Der 26-jährige Niederösterreicher spielt u.a. mit Roger Federer und Rafael Nadal im Team Europe um den dritten Sieg im Duell mit dem Team Welt. Europa ist wenig überraschend erneut klarer Favorit.
Zwar geht es um keine Weltranglisten-Punkte, aber die ersten beiden Auflagen haben gezeigt, dass der Bewerb mehr ist als eine reine Exhibition. Die Bilder von Federer und Nadal Seite an Seite im Doppel, die Anfeuerungen der beiden lebenden Sportlegenden u.a. auch für Dominic Thiem von der Bank aus und die Kameradschaft unter Spielern, die normalerweise Gegner sind, sind um die Welt gegangen.
Mittlerweile ist der von Roger Federer in Anlehnung an den Ryder Cup der Golfer gemeinsam mit dem australischen Tennisverband initiierte Laver Cup zumindest organisatorisch in den ATP-Kalender aufgenommen worden. Benannt wurde der Cup nach dem Australier Rod Laver, dem zweifachen Grand-Slam-Sieger (1962 und 1969), der wieder vor Ort sein wird.
Europa bietet neben Nadal, Federer und Thiem auch noch Alexander Zverev, Stefanos Tsitsipas und Fabio Fognini auf, womit fünf Top-Ten-Spieler und die Nummer 11 (Fognini) im Team sind. Die Zeichen stehen für die von Björn Borg gecoachte Truppe klar auf dritter Sieg en suite. Das Team Welt mit Coach John McEnroe ist wieder klarer Außenseiter. "Big Mac" hat seine drei Landsleute John Isner, Jack Sock, Taylor Fritz, das australische Enfant terrible Nick Kyrgios sowie die Kanadier Milos Raonic und Denis Shapovalov nominiert.
"Auch wenn wir Favoriten sind, glaube ich, dass es sehr eng werden wird", meinte Federer. Der 38-jährige Schweizer freut sich schon auf den Bewerb. "Ich fühle mich aufgepumpt, dass alle hier sind, jeder scheint aufgeregt zu sein und alle sind bereit", betonte der 20-fache Major-Sieger. Der schwedische Kapitän Borg hofft auf den Hattrick: "Es wird wieder ein nervenzerreibender Bewerb, aber ich hoffe, dass wir unsere Titel verteidigen."
Für Thiem wird es nur wenige Tage nach dem 3:2-Sieg der österreichischen Davis-Cup-Equipe in Finnland der zweite Teambewerb innerhalb einer Woche, freilich unter völlig anderen Vorzeichen. "Der Event ist ein Wahnsinn, unglaubliche Stimmung, die besten Spieler der Welt alle vereint", schwärmte Thiem schon im Vorfeld. Darum sei es durchaus vorstellbar, dass er einmal auch außerhalb Europas antritt. Der Bewerb wechselt ja im Jahres-Rhythmus zwischen Europa und den USA. Übrigens: Nach dem Riesenerfolg des Bewerbs wird er entgegen ursprünglichen Plänen auch in den Olympiajahren und damit auch 2020 ausgetragen.
Der Modus ist kompliziert: An jedem der drei Tage werden drei Einzel und ein Doppel gespielt. Alle Spiele gehen "best-of-three"-Sätze, bei 1:1-Sätzen folgt die Entscheidung im Match-Tiebreak. Kein Spieler wird mehr als zwei Singles in den drei Tagen bestreiten, zumindest vier der sechs Team-Mitglieder müssen Doppel spielen. Matchsiege am ersten Tag sind einen Punkt, am zweiten zwei und am dritten drei Punkte wert. Das Siegerteam muss 13 Zähler erreichen, sollte es nach allen zwölf Matches Unentschieden stehen, gibt es ein zusätzliches Entscheidungsdoppel.